Mit einem Molotowcocktail haben Unbekannte einen Anschlag auf ein Bundestagsgebäude verübt - der Sprengsatz zündete jedoch nicht. Zugleich gab es offenbar einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim.
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Unbekannte haben in der Nacht zum Montag in Berlin einen Brandanschlag auf das Bundestagsgebäude Paul-Löbe-Haus im Regierungsviertel versucht. Der gegen das Gebäude geschleuderte Molotowcocktail geriet aber nicht in Brand und verursachte keinen Schaden, wie die Polizei mitteilte. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur, der Staatsschutz ermittelt.

In der gleichen Nacht, nur wenig zuvor, war bereits ein Brandanschlag auf die von Flüchtlingen bewohnte Gerhart-Hauptmann-Schule an der Ohlauer Straße in Kreuzberg verübt worden. Sicherheitsleute entdeckten den Schwelbrand und alarmierten die Feuerwehr. Es wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen besteht.


Es war nicht der erste Fall dieser Art im Regierungsviertel. Erst Ende November 2014 hatten offenbar Rechtsextremisten einen Brandanschlag auf das Paul-Löbe-Haus verübt, das sich in unmittelbarer Nähe zum Reichstag befindet. Die Täter hatten in der Nacht einen Molotowcocktail an die Fassade des Gebäude gestellt und angezündet. Allerdings erlosch der Brandsatz von selbst, ohne dass ein größeres Feuer ausbrach. Polizisten bemerkten den Zwischenfall und informierten das Landeskriminalamt.

Bekennerschreiben am Tatort

Damals war am Tatort war ein Bekennerschreiben sichergestellt worden, in dem ein rechtsextremes Motiv erkennbar war. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Weitere Anschläge gab es Ende September. Da hatten Unbekannte einen Brandsatz gegen den Reichstag geschleudert und waren entkommen. Auch in diesem Fall hatte es sich um einen Molotowcocktail gehandelt, der auf der Treppe an der Paul-Löbe-Allee in Flammen aufging und anschließend erlosch, ohne weiteren Schaden anzurichten. Und im August gab es an der CDU-Bundeszentrale einen ähnlichen Vorfall. Auch hier gab es Hinweise auf eine rechtsextremistische Motivation für die Tat.

dpa/dol