Poroschenko Krieg
Es ist eine missliche Lage, in der sich Ukraine zurzeit befindet. In dem schwelenden Konflikt mit Russland scheint für das osteuropäische Land kein Ende in Sicht.

Militärisch dürfte Russland nicht zu besiegen sein. Und alles, was bisher auf diplomatischem Wege unternommen wurde um die Lage zu entschärfen, hat eher das Gegenteil bewirkt. Kiew und Moskau sind tief verfeindet. Russland von Europa isoliert. Und mittendrin taumelt die Ukraine dem wirtschaftlichen Abgrund entgegen.

Der Verfall der ukrainischen Währung

Das Land hat mit einem dramatischen Währungsverfall zu kämpfen. Derzeit wird die ukrainische Griwna im Verhältnis zum US-Dollar mit 1:20 bewertet. Im Februar, als Putins Panzer ukrainische Grenzen überschritten und die Lage in der Ostukraine zu eskalieren drohte, lag ihr Wert sogar schon einmal bei 1:34.

Zum Vergleich: Vor den Protesten auf dem Maidan, vor der Annexion der Krim, da war ein Dollar acht Griwna wert. Ein Währungsverhältnis, das Ökonomen als stabil bezeichnen würden.

Etwas mehr als ein Jahr ist seitdem vergangen. In dieser Zeit hat die Griwna die schlechteste Performance aller Weltwährungen hingelegt. Und das bekommt die Bevölkerung zu spüren.

Viele Ukrainer haben kein Geld für Essen

Viele Menschen in der Ostukraine leben in ärmlichen Verhältnissen, haben kein Dach über dem Kopf, kein Geld für Essen. Nur die Hoffnung, die geben sie nicht auf. Auch weil das von der politischen Spitze des Landes so vorgelebt wird.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte jetzt in einem vorab aufgezeichneten Interview mit dem „heute-journal” in Richtung Russlands:
"Wir werden um unser Land kämpfen bis zum letzten Blutstropfen."
Poroschenko warf dem Kontrahenten vor, die Militärpräsenz in seinem Land sukzessive zu erhöhen. Die Zahl der russischen Einheiten in den besetzten ukrainischen Gebieten wachse, beklagte er.

Die Befürchtung, die die Ukraine hegt, ist die, dass die pro-russischen Separatisten sich von der Ostukraine aus einen Landweg in Richtung Krim erkämpfen wollen. In der strategisch bedeutsamen Stadt Mariupol sei eine erhöhte Zahl russischer Soldaten registriert worden.

Doch Poroschenko tritt der Bedrohung entschlossen entgegen. Im „heute-journal” sagte er:
„Wir werden es nicht zulassen, dass irgendjemand mit Waffen zu uns kommt und uns erobert."
Der Präsident betonte, dass die Ukraine das Minsker Abkommen einhalten werde und keine Eskalation anstrebt, bei der die Waffen über Sieg und Niederlage entscheiden.
„Frieden bekommen wir einzig durch die Reintegration der besetzten Bereiche, durch friedliche Gespräche und den Abzug der russischen Soldaten aus den ukrainischen Gebieten."