Bereits vor einige Jahren haben Ungarische Beamte den ungewöhnlichen Schritt unternommen, rund 400 ha Mais zu zerstören, der sich als gentechnisch verändert herausgestellt hat.


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Ein neues Gesetz besagte, dass GMO-Saatgut gekennzeichnet sein muss, bevor es an Bauern verkauft wird. Gentechnik in der Landwirtschaft war wegen gesundheitlicher und Umweltbedenken in Ungarn verboten. Das weltweit in Sachen Gentechnik führende Unternehmen, Monsanto, hatte ein ungarisches Gericht angerufen, die neue Regelung zu verhindern. Die Regierung hat es stattdessen vorgezogen, die betroffenen Maisäcker umpflügen zu lassen, um eine Kontamination mit GMOs zu verhindern.
Bereits 2011 hat Ungarns Premierminister Viktor Orbán den Chemie-, Nahrungsmittel- und Saatgutgiganten Monsanto aus dem Land geschmissen. Das damals illegal ausgebrachte Saatgut stammte von Monsanto und Pioneer.

Nun erhielten wir einen erneuten Beitrag Ungarn betreffend, der Hoffnung macht, ein Grund für uns, ihn für Sie zu übersetzen.

Die wachsende Anti-GVO-Bewegung bekommt in Europa weiteren Schub. Ungarn will das erste Land in der EU werden, das der Kultivierung genetisch veränderten Getreides ein Ende setzt.

Zu Beginn diesen Jahres hatte die EU entschieden, es den Mitgliedsstaaten zu überlassen, ob sie genetisch modifizierte Produkte in ihrer jeweiligen Landwirtschaft zulassen wollen oder nicht. Ungarn führt jetzt die Riege der Gegner an. Derzeit arbeitet die ungarische Regierung an den entsprechenden Gesetzgebungen und das ungarische Landwirtschaftsministerium entwickelt ein Bezeichnungssystem, das GVO-freie Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Honig auszeichnet und auch dokumentiert, ob die Tiere mit GVO-freier Nahrung gefüttert wurden.

Die Bewegung für GVO-freie Nahrung wird nicht länger nur von Unternehmen wie Chipotle und Cheerios getragen. Sie dehnt sich auf ganze Länder aus und konfrontiert mit der Frage, welche Bedrohungen durch GVOs wirklich entstehen und wer von der aufkeimenden Gegenbewegung profitiert.


Der stellvertretende Staatsekretär Dr. András Rácz insistiert, dass „die ungarische Regierung es als einzigen vernünftigen Schritt ansieht, den GVO-freien Status von Ungarn zu erhalten. Nur so kann man sicherstellen, dass die Familien sichere und nachhaltig erzeugte Lebensmittel erhalten und die natürliche Vielfalt aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der ungarischen Landwirtschaft bestehen bleiben“, wie am man im Hungary Today nachlesen kann.

Darüberhinaus hat Ungarns Landwirtschaftsminister die „Allianz für ein GVO-freies Europa“ ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative will er andere Länder in der Europa ermuntern, sich ebenfalls zu einer GVO-freien Zone zu entwickeln.

Anmerkung der Redaktion:

Cheerios sind zwar GVO-frei - aber leider nicht Roundup-(Glyphosat)frei, wie wir über „Moms of America” erfahren haben. Mehr Info hier!

Ungarn produziert riesige Mengen Honig und erzeugt rund ein Zehntel des gesamten Honigs in der EU.

Die Jahresproduktion liegt bei ca. 30.000 Tonnen, 80% weden exportiert. Laut Ministerium macht der Anteil der Honigproduktion rund 1% der gesamten Agrarwirtschaft auf, 20.000 Familien beziehen darüber ganz oder teilweise ihr Einkommen.

Als die EU ein europaweites Verbot von Pestiziden, die auf der Basis von Nikotiniden entstehen, verbot, erklärte der ungarische Landwirtschaftsminister Sándor Fazekas, dass Ungarn gegen ein Verbot dieser Mittel sei. Diese Pestiziden seien angeblich nötig um die Saat zu schützen. Außerdem sehe er keinen “überprüfbaren Zusammenhang” zwischen diesen Chemikalien und dem Bienensterben. Ohne diese Art von Pestiziden, meint der Minister, sei “eine sichere Produktion” nicht möglich. Diese Pestizide werden übrigens auch in Ungarn produziert. Siehe Massensterben von Bienen in einem Sonnenblumenfeld in Ungarn