Die Beobachtung einer Hotel-Angestellten in München hat die Behörden in Alarmbereitschaft versetzt. "FOCUS" Online berichtete exklusiv. Die Polizei bestätigt einen Einsatz von Spezialkräften. Sie gibt nach einem anfänglichen Terror-Verdacht Entwarnung.
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FOCUS Online berichtete am späten Donnerstagabend über einen Terror-Verdacht im Münchner Stadtteil Berg am Laim, der einen Großeinsatz der Polizei auslöste. Wie gestern aus Sicherheitskreisen zu vernehmen war, hatte eine Hotel-Angestellte die Polizei gewarnt. Sie hatte, wie FOCUS Online berichtete, gegenüber den Beamten von mehreren Polizeiuniformen und Gasflaschen auf einem Zimmer verdächtig erscheinender Personen aus dem arabischen Raum gesprochen. Die Frau gab an, die arabische Sprache der Gäste zu verstehen. Ihr seien Anschlagspläne zu Ohren gekommen.


Kommentar: Vielleicht hat sie nur Anschlagspläne verstanden, weil sie durch die ganzen Medieninformationen hysterisiert ist?


Dazu gibt die Polizei am Freitag folgende Informationen: „Am Donnerstag, 19.11.2015, gegen 17.45 Uhr, bekamen wir durch eine aufmerksame Angestellte eines Hotels im Stadtteil Berg am Laim eine Mitteilung, dass sich mehrere Personen in einem Zimmer dieses Hotels befinden und ihr verdächtig vorkommen, in dem Zimmer Uniformteile seien und Butangasflaschen herumliegen.“


Kommentar: Und mit den Butangasflaschen sollten Bomben gebaut werden?


Polizei sah Zusammenhang mit Paris und Hannover

Auf Nachfrage von FOCUS Online bestätigte der Sprecher der Münchner Polizei, dass ein Terror-Verdacht im Raum stand: „Ein solches Szenario reicht, auch vor dem Hintergrund der Ereignisse der vergangenen Tage, dass wir uns fragen: ‚Könnte das mit Terror zusammenhängen?‘ Die Fragestellung für uns war: ‚Sind das Leute, die im terroristischen Kontext relevant sein könnten?‘“

Wie FOCUS Online aus informierten Kreisen erfuhr, wurde der Münchner Fall in behördlichen Mitteilungen von Anfang an unter dieser zusammenfassenden Überschrift geführt: "Verdächtige Wahrnehmung im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Paris und Hannover."Sicherheitsbehörden des Bundes, die zugleich mit dem Münchner Staatsschutz in den Fall einstiegen, schickten Sachberichte an 20 Münchner Dienststellen, darunter mehrere Polizei-Kommissariate, Verfassungsschutz, Bundespolizei-DirektionMünchen, Landesamt für Verfassungsschutz, Landeskriminalamt, Staatsanwaltschaft und Innenministerium.

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Höchste Sicherheitsstufe "S1" wegen Merkel

Das hohe Meldeaufkommen der Sicherheitsbehörden hängt nach Angaben eines ranghohen Staatsschützers auch damit zusammen, dass an diesem Freitag in der Messe München der Parteitagder CSU stattfindet. Der prominenteste Gast ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für den Osten Münchens, Standort der Messe, besteht die höchste Sicherheitsstufe "S 1". Das "Central Hotel-Apart München", das die Verdächtigen gebucht hatten, liegt nur ein paar Fahrminuten entfernt.

Die Polizei teilt am Freitag offiziell mit, dass bei dem Einsatz ein 30-jähriger Iraner vor dem Hotel kontrolliert worden sei. „Dieser gab an, dass sich noch drei männliche und eine weibliche Person im Hotelzimmer befinden.“ Die Münchner Polizei leitete einen Großeinsatz ein. Feuerwehr, ein Sondereinsatzkommando und ein Krankenwagen wurden zu dem Hotel beordert. Anschließend sondierten die schwer bewaffneten Kräfte die Lage. Die Einsatzkräfte sprengten um 20.40 Uhr die Tür zu einem Hotelzimmer auf. Spezialisten aus der Islamismus-Abteilung des Landeskriminalamts stießen auf keine islamistischen Druckwerke.


Kommentar: Was war denn anderes zu erwarten? Bomben und Terrorpläne?
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„Nach umfangreichen taktischen Maßnahmen durch Spezialkräfte der Münchner Polizei wurde das Zimmer aufgesucht. Dort wurde eine 44-jährige Iranerin angetroffen“, heißt es in der Mitteilung.

„Bei der intensiven Absuche fanden sich keine verdächtigen Gegenstände. Es wurden drei kleine 0,5 Liter Butangasflaschen aufgefunden. Des Weiteren ein handelsübliches Baseball-Cap mit der Aufschrift „Police“ und eine schwarze Weste. Bei der Durchsuchung wurden keine Uniformteile gefunden“, so die Polizei über die Razzia. Die Kappe sei als Geschenk für einen „polizeiaffinen Neffen“ eines der Gäste bestimmt. Ermittlungen hätten ergeben, dass die Gasflaschen zu einem Campingkocher gehörten.


Kommentar: Die Hotelgäste wollten sich vielleicht etwas Heimisches kochen, weil das Hotel wahrscheinlich nur deutsche Gerichte im Angebot hat.


Nach FOCUS-Online-Informationen hatte die Polizei eine Großfahndung nach einem 5er BMWmit einem Hannoveraner Kennzeichen und einem 3er BMW mit einem Überführungskennzeichen aus dem Main-Taunus-Kreis gestartet, dessen Insassen sich auf der Flucht befinden. Am Freitag teilte die Polizei mit, dass die beiden Fahrzeuge „im Umfeld“ gefunden worden seien. Drei abgängige Personen der Gruppe aus dem Hotel seien ausfindig gemacht worden, heißt es dazu weiter. Es folgten Vernehmungen.

Wie FOCUS Online erfuhr, interessierte sich zwischenzeitlich auch der Staatsschutz in Hannover für den Fall. Die Niedersachsen hatten sich wegen des Kennzeichens des gesuchten Wagens eingeschaltet, und weil aus der Münchner Gäste-Gruppe ein Iraner mit deutschem Pass im Hotel eingecheckt hatte. Auch der Haupt-Verdächtige des geplanten Anschlags in Hannover soll Iraner mit deutschem Pass sein.


Kommentar: Es gibt sehr viele Iraner mit einem deutschen Pass und es war nur Zufall, dass der "Verdächtige" in diesem Hotel eincheckte. Eindeutig eine Überreaktion der Polizei, ähnlich wie nach dem Charlie-Hebdo Anschlag in Frankreich, wo überall Verdächtige und Bedrohungen ausgemacht wurden.


Es ging um "Familienzusammenfindung"

Nach den Befragungen gibt die Polizei in München Entwarnung: „Nach jetzigem Ermittlungsstand war das Appartement zur Familienzusammenfindung angemietet worden“, heißt es in der Mitteilung. Bei den Personen handle es sich „ausschließlich um Asylbewerber, die der 30-jährige Iraner dort zusammenführte“.

Die Polizei schließt nach „nach derzeitigem Ermittlungsstand“ einen terroristischen Zusammenhang aus. Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä rief die Münchner Bürger in dieser Woche zu verstärkter Aufmerksamkeit auf: „Haben auch Sie ein wachsames Auge auf Ihre Umgebung. Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt oder Sie etwas Verdächtiges beobachten, rufen Sie umgehend den Polizeinotruf 110 an. Lieber werden wir einmal unnötig gerufen, als zu spät!“

huf/flf/mta