Bei einem Anschlag auf ein Hotel von Wahlbeobachtern im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel sind zehn Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind ein Richter und zwei Polizisten, wie eine Sicherheitsquelle am Dienstag mitteilte. Vier bewaffnete Männer und ein Selbstmordattentäter hätten das Gebäude in der Stadt Al-Arisch angegriffen. Sie seien ebenfalls unter den Toten.
In dem Hotel waren demnach rund 50 Richter untergebracht, die die zweite Phase der Parlamentswahlen in Ägypten überwacht hatten. Mindestens 14 Menschen seien verletzt worden.
Auf Fernsehbildern waren zerbrochene Fensterscheiben des Hotels, verkohlte Gliedmaßen und Auto-Wrackteile zu sehen.
In Ägypten fand am Sonntag und Montag die zweite Runde der Parlamentswahl statt. Es ist die erste Parlamentswahl seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Jahr 2013. Seit Mursis Sturz geht die Polizei verschärft gegen seine Anhänger vor. Auf dem Sinai gibt es seither verstärkt Anschläge von Islamisten.
Kommentar: Ägypten war auch ein Opfer einer von außen inszenierten Revolution, wie sie ebenso in vielen anderen Ländern stattfanden:
Die dort ansässigen Extremisten, die sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekennen, haben bereits hunderte Polizisten und Soldaten getötet. Sie bekannten sich auch zum Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeug, das am 31. Oktober mit 224 Menschen an Bord vom Urlaubsort Scharm el-Scheich kommend über dem Sinai abstürzte. Während der Norden des Sinai zu einer Dschihadistenhochburg geworden und für Touristen unzugänglich ist, gibt es im Süden des Sinai zahlreiche stark gesicherte Ferienorte.
Kommentar: Möchte jemand Ägypten unter Druck setzen, weil sie zu eng mit Russland kooperieren?