Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bei ihrem Besuch in Helsinki bemüht, Finnland in der Russlandpolitik der EU auf Kurs zu halten. Doch ihre Front gegen Moskau bekommt laut der Online-Zeitung „Freie Welt“ Risse.
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© REUTERS/ Fabrizio Bensch
Die Kanzlerin hat ihren Helsinki-Besuch angesichts der für den 19. April angesetzten Parlamentswahl in Finnland unternommen. Dort verwies sie auf die Partnerschaft in der EU und betonte, dass Entscheidungen und Gespräche mit Russland „in enger Absprache“ erfolgen sollten.

Der finnische Ministerpräsident Alexander Stubb äußerte seine Zustimmung und sagte, dass die EU nur gemeinsam stark sei. Eine klare Positionierung ist der Zeitung zufolge für den konservativen Politiker jedoch nicht einfach.

Im Lauf des Wahlkampfes haben Stubbs sozialliberale Herausforderer die ökonomischen Folgen der Sanktionen zum Thema gemacht. Sie zeigen sich offener für Gespräche mit Russlands Führung und verweisen darauf, dass Finnland in der EU die längste gemeinsame Grenze mit Russland habe und wirtschaftlich stark mit seinem östlichen Nachbarn verflochten sei.

Merkel appellierte an die Opferbereitschaft der Finnen und unterstrich, dass „es die Wirkung auf Russland nicht verfehlen werde“, wenn die EU als Ganzes handele.

Doch „Merkels Anti-Russland-Front wackelt“, muss die Zeitung feststellen. Immer mehr Länder sehen Merkels harte Haltung gegenüber Moskau zunehmend kritisch.

„Neben Griechenland und Ungarn kritisieren auch Spanien, Italien, die Slowakei, Zypern und sogar Österreich die Sanktionspolitik, unter der sie mehr zu leiden haben als andere EU-Länder“, so die Freie Welt.