In Island spielt man mit dem Gedanken aus der NATO auszutreten. Auch wenn der Inselstaat keine eigene Armee hat, so ist die Begründung für den Gesetzesentwurf zur Volksabstimmung des Abgeordneten Jonasson nachvollziehbar.
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Der Vorsitzende des Verfassungs- und Überwachungsausschuss, Ögmundur Jonasson sagte im isländischen Parlament, dass er einen Austritt des Landes aus der NATO für notwendig erachtet. "Ich bin dagegen, zu einem Militärbündnis wie der NATO anzugehören und ich glaube, es handelt sich um eine Struktur der Vergangenheit. Deshalb bin ich gegen eine Zusammenarbeit im Rahmen der NATO", so der ehemalige Innenminister.

"Ich denke dass es nun mehr Zustimmung für ein Verlassen der NATO als noch vor ein paar Jahren gibt. Ich sehe auf der ganzen restlichen Welt mehr militärische Bedrohungen als in den nördlichen Teilen", sagte Jonasson gegenüber Sputnik News.

Nun hat er dem Allthing, dem isländischen Parlament, einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, mit der Forderung um eine Volksabstimmung zum Verbleib oder Austritt aus dem transatlantischen Verteidigungsbündnis. Angesichts der jüngeren Ereignisse sind die Isländer schon auf die EU nicht mehr gut zu sprechen, so dass es auch in Sachen NATO-Austritt gute Chancen für einen Erfolg der Abstimmung geben könnte.

Auf jeden Fall hätte dieser Schritt schon alleine hinsichtlich der Begründung eine enorme Signalwirkung und könnte die NATO-Gegner in den Mitgliedstaaten der Militärallianz darin bestärken, ebenfalls auf solche Abstimmungen hinzudrängen. Vor allem angesichts des zunehmend aggressiven Verhaltens gegenüber Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts wächst die Schar der NATO-Gegner in den Mitgliedstaaten ohnehin sprunghaft an.