Die chinesischen Behörden verstärken den Kampf gegen die Korruption. Diverse Banken und Börsianer sind im Fokus der Ermittler.
Shanghai
© Flickr/CC/Harvey BarrisonSchanghai: Börsianer sind wegen Korruption im Visier der Behörden.
In China weiten die Behörden ihre Ermittlungen zur Korruptionsbekämpfung auf den Finanzsektor aus. Wie der Antikorruptionsausschuss der Kommunistischen Partei in Peking am Freitagabend mitteilte, sind davon unter anderem die Zentralbank und mehrere Regulierungsbehörden betroffen.

Laut einer ins Internet gestellten Liste soll auch gegen den Staatsfonds China Investment Corp (CIC) sowie gegen die staatlich kontrollierten Handelsbanken ICBC und Bank of China ermittelt werden. Ebenfalls im Visier der Ermittler sind demnach die grössten chinesischen Versicherungsgesellschaften, Börsianer in Shanghai und Shenzhen sowie die Muttergesellschaft des staatlichen Finanzunternehmens Citic Securities.

Institute unter Druck

Die Finanzinstitute stehen nach einem schweren Debakel an den Börsen stark unter Druck. Nach einem Höhenflug um 150 Prozent in einem Jahr waren die Börsen in Shanghai und Shenzhen ab Januar spektakulär um fast 40 Prozent eingebrochen - trotz kräftiger Stützungsmassnahmen der Regierung einschliesslich massiver Aktienkäufe durch öffentliche Einrichtungen.

Auf der Suche nach Schuldigen für die Börsenturbulenzen hatten die Behörden Ende August ein führendes Mitglied der Börsenaufsicht CSRC festgenommen. Auch vier Manager von Citic Securities wurden wegen Vergehen im Zusammenhang mit Börsengeschäften festgesetzt. Mitte September wurde bekannt, dass die Polizei gegen Spitzenpersonal von Citic Securities unter anderem wegen Insiderhandel ermittelt.

(reuters/ise)