22.000 Menschen bei einer Gesamtbevölkerung von lediglich 330.000 sind in der isländischen Hauptstadt Reykjavik auf die Straße gegangen und forderten ein Misstrauensvotum sowie den Rücktritt des Premiers, nachdem angebliche Schwarzgeldkonten ihres Premierministers durch die sogenannten Panama Papers ans Licht gekommen waren.

demonstration island
© Reuters Stigtryggur Johannsson
Islands Premierminister, Sigmundur David Gunnlaugsson, hatte es Berichten zufolge unterlassen, seine Anteile an einer Briefkastenfirma mit Sitz in den britischen Jungferninseln anzugeben.


"Wow! Ich kann mich nicht erinnern, diesen Platz während der Wirtschaftskrise so voll gesehen zu haben!"


Die Enthüllung hat die Isländer so "wütend" auf ihre Regierung gemacht, dass einige nun ein Misstrauensvotum und den Rücktritt des Premiers fordern.


Kommentar: Eine bewusste Strategie der Teilung, um einen kritischen Präsidenten abzusägen und es hat leider funktioniert.

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"Isländer sind wütend!!!!!!"

Auf Transparenten stehen Slogans wie "Wahlen Jetzt" und die Zeitung Ice News berichtet, dass Plakate in der ganzen Stadt Autofahrer dazu ermutigen, aus Protest zu hupen.

Mehr als 10.000 Facebook-Nutzer hatten sich für die Proteste am Montag in Reykjavik angemeldet. "Über 22.000 [wurden] auf dem Platz bestätigt", meldeten Twitter-Nutzer während die Demonstration in der Nähe des Parlamentsgebäudes anwuchs.

"Über 22.000 Demonstranten sind auf dem Platz bestätigt. Anliegende Straßen voll. Das sind 10% aller Wähler!".

Whistleblower Edward Snowden bemerkte in einem Retweet [Weiterleitung eines Twittereintrags], dass dieser Protest der "größte in Prozent der Bevölkerung der Geschichte" sein könnte.


"Die Bevölkerung von Island hat nur 330.000. Größter Protest in Prozent der Bevölkerung in der Geschichte?"

Laut dem Iceland Monitor waren die Leute nicht nur wegen der Enthüllung nicht gemeldeter Konten ihres Premiers verärgert, sondern auch durch seine Reaktion auf den Protest.

"Es ist nicht so, dass jeder teilnehmen wird," sagte Gunnlaugsson in einem Interview, was nur noch mehr Wut entfachte.

Auf die Frage von Reportern des isländischen Kanal 2 News, ob er, angesichts der jüngsten Enthüllungen schon einmal an seinen Rücktritt gedacht hätte, sagte Gunnlaugsson, dass er nicht aufgrund dieses oder etwas anderem zurücktreten würde. Seine Regierung hätte "erstaunliche Ergebnisse in sehr wichtigen Fragen" erreicht und "es ist wichtig, dass sie die Arbeit beenden kann."


Er lehnte auch ab, im Verlauf der Untersuchung zurückzutreten und sagte: "Jemanden einfach für etwas zu beschuldigen, um sie zum Rücktritt zwingen, nicht im Einklang damit, wie wir möchten, dass unsere Gesellschaft funktioniert."

In Reaktion auf die Vorwürfe gegen seine Frau, Anna Palsdottir, betonte der Premierminister, dass sie immer Steuern in Island bezahlt hatte, sogar als eine "ausländische" Firma besaß. Laut Gunnlaugsson wäre es falsch, diese Firma eine "Briefkastenfirma" zu nennen, weil "sie immer in Island besteuert worden ist."

Die Panama Papers wurden am Sonntag veröffentlicht. Es soll "der größte Leak in der Geschichte von Steueroasen" sein, und die Daten enthüllen angeblich ausländische Besitztümer von über hundert internationalen Politikern und hohen Beamten, darunter auch zwölf derzeitige und frühere Regierungschefs.