Eine australische Familie verlangt Entschädigung von einem großen Pharmaunternehmen, weil ihre Tochter seit einer Grippeimpfung mit dem Impfstoff Fluvax im Jahr 2010 schwer behindert ist.
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Berichten zufolge traten bei der kleinen Saba Button schon kurz nach der Impfung im April 2010 Krämpfe auf. Sie wurde sofort in ein Krankenhaus in Perth gebracht. Heute, mit vier Jahren, ist Saba Tetraplegikerin und fast blind. Außerdem leidet sie nach drei Jahren noch immer an regelmäßigen epileptischen Anfällen und braucht ständige medizinische Betreuung. Ernährt wird sie durch eine Nasensonde.

Drei Tage zu spät

Aus der Zeitung Western Australian:
Gegen den Hersteller CSL wurde im Namen der vierjährigen Saba eine Zivilklage beim Bundesgericht angestrengt, die zu einem der größten Entschädigungsfälle in Australien werden könnte... Bei Saba war aufgrund eines mutmaßlichen Fehlers in dem Fluvax-Impfstoff, den sie im April 2010 erhielt, Fieber mit Fieberkrämpfen aufgetreten.
Ihre Behinderungen entstanden Berichten zufolge durch eine schwere Hypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung), durch die ihr Gehirn schwer geschädigt wurde. Außerdem wusste das Pharmaunternehmen - CSL - über die gefährlichen Nebenwirkungen von Fluvax Bescheid.

In seiner Klagebegründung schreibt Rechtsanwalt Julian Johnson: »Aus Tests, die vor dem April 2010 von (CSL) durchgeführt wurden, war offenkundig und anerkannt, dass Fieber als bekannte Nebenwirkung des CSL 2010 Fluvax relativ oft und häufiger als in den Vorjahren auftrat.«

Weiter sagte Johnson, der Impfstoff habe bei 0,09 Prozent der Patienten, die 2010 geimpft wurden, Fieberkrämpfe verursacht und bei mehr als der Hälfte - 57 Prozent - der Kinder im Alter von sechs bis 59 Monaten eine fiebrige Reaktion hervorgerufen.

»Die Häufigkeit von Fieberkrämpfen bei westaustralischen Patienten, die 2010 mit Fluvax geimpft wurden, lag für Kinder unter vier Jahren bei einer pro 100 verabreichten Dosen, dreimal höher für alle Patienten verglichen mit nicht von CSL hergestellten Impfstoffen, und 200 Mal höher als die einzige veröffentlichte bevölkerungsbasierte Schätzung«, hieß es in dem Papier. »In dem Dokument wird betont, Sabas Eltern, denen brieflich vom Gesundheitsministerium zu einer Impfung geraten wurde, seien nicht gewarnt worden. Verpackung und Etikett enthielten keinen Hinweis auf ein mögliches Risiko von Fieberkrämpfen und anderen ernsten Komplikationen.«

Noch tragischer ist, dass der Impfstoff am 22. April 2010 - nur drei Tage, nachdem Saba damit geimpft worden war - zurückgerufen wurde.

Teil des Entschädigungsverfahrens ist die Forderung nach Erstattung der Kosten für Sabas medizinische Versorgung plus für den fortdauernden Bedarf an besonderer Hilfe und Hilfsmitteln und die fortgesetzte Pflege sowie nach einer Entschädigung für erlittene Schmerzen und Leiden und den Verlust der Lebensfreude.

Sabas Mutter Kirsten Button sagte, sie und ihr Mann hätten niemals eingewilligt, dass ihre Tochter mit Fluvax geimpft wurde, wenn sie über die möglichen schweren Nebenwirkungen informiert gewesen wären.

Hunderte von Kindern betroffen

Paul Effler vom australischen Gesundheitsministerium schrieb im Juli im Medical Journal of Australia, vor der Auslieferung des Impfstoffs 2010 seien keine ausreichenden Studien über Fluvax durchgeführt worden. Berichten zufolge hatten 250 weitere Kinder in Westaustralien schwere Reaktionen auf Fluvax gezeigt.

Wie der Western Australian weiter berichtete, sei der Impfstoff »kürzlich zwei Kindern in Westaustralien verabreicht worden«, obwohl er für die Verwendung bei Kindern unter fünf Jahren nicht zugelassen war. Die Gefahren von Fluvax sind der Aufmerksamkeit amerikanischer Gesundheitsbehörden nicht entgangen. Im August 2010 erklärten die "Centers for Disease Control and Prevention" in Atlanta in einer Pressemitteilung:
Während der Grippesaison 2010 in Australien wurde die Verabreichung eines trivalenten inaktivierten Impfstoffs (TIV) (Fluvax Junior und Fluvax), der von der Firma CSL Biotherapies hergestellt wurde, mit dem vermehrten Auftreten von Fieber und Fieberkrämpfen bei Kindern zwischen sechs Monaten und vier Jahren in Verbindung gebracht.
Während wir bei NaturalNews überhaupt keine Impfstoffe empfehlen, präsentierten die CDC in ihrer Erklärung eine Alternative zu Fluvax.