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© Getty ImagesJames Franco
BiteLabs.org will James Franco verwursten. Das Startup behauptet auf seiner Website, Prominenten Stammzellen zu entnehmen, um sie im Labor zu Salami heranzuzüchten. Alles nur ein makabrer Scherz?

Es soll Menschen geben, die James Franco schon immer zum Anknabbern fanden. Natürlich nur im übertragenen Sinne. BiteLabs nimmt das jedoch wörtlich und schreibt auf seiner Website, es wolle Salami aus Prominenten wie Franco, Jennifer Lawrence oder Ellen DeGeneres herstellen. Das klingt zunächst nach Horror-Film, hat aber einen vermeintlich wissenschaftlichen Hintergrund.

Das geplante Verfahren gleicht der Züchtung von In-Vitro-Fleisch, also künstlichem Hack - allerdings sollen dabei die benötigten Stammzellen nicht etwa Rindern, sondern Menschen entnommen werden. In einer Nährlösung will BiteLabs die Zellen vermehren, zu Muskelfleisch aufbauen und schließlich mit Gewürzen, Fetten und Ölen abschmecken.

Danach durchlaufe die Mischung den ganz normalen Reifeprozess einer Salami, schreibt das Startup: von der Verpackung bis hin zur Trocknung bei niedriger Temperatur.

Promi mit einem Hauch von Lavendel

Die Wurst aus James Francos Stammzellen stellt sich BiteLabs als "rauchig, sexy und weich" vor. "Scharfe schwarze Pfefferkörner und karamellisierte Zwiebeln" sollen den Francos Eigengeschmack unterstützen, "ein Hauch von Lavendel" die Zutatenliste krönen.

Wer sich einmal eine Scheibe Franco aufs Brot legen wolle, solle den Schauspieler am besten direkt bei Twitter auffordern, seine Stammzellen zur Verfügung zu stellen. Der passende Hashtag zur Fleischeslust: #EatCelebrityMeat (Deutsch: das Fleisch von Prominenten essen).

Der Gedanke, dass all das nur ein schlechter Scherz oder eben eine gezielte Provokation der Öffentlichkeit ist, liegt nahe. Ein Mitarbeiter von BiteLabs hat dem TIME-Magazine dann auch passenderweise bestätigt, dass die Firma gar nicht in der Lage sei, ein entsprechendes Produkt auf den Markt zu bringen.

Ziel sei vielmehr, eine "großangelegte Diskussion über Bio-Ethik, im Labor gezüchtetes Fleisch und die Promi-Kultur" anzustoßen. Mit anderen Worten: BiteLabs möchte (vorerst) niemanden verwursten, sondern die Konsumenten von Fleisch zum Nachdenken anregen.

Mit Tierschutzorganisationen wie PETA wird das Startup bisher noch nicht in Verbindung gebracht. Übrigens genauso wenig wie mit den Prominenten, die auf der BiteLabs Website gezeigt werden. Im Disclaimer ist nachzulesen, dass das Unternehmen keinerlei Beziehungen zu ihnen unterhält - ganz egal, wie lecker James Franco auch aussehen mag. (Glutamat)