Illig, der Weltmarktführer für Thermoform- und Verpackungssysteme, muss Insolvenz anmelden. Wie es mit dem Traditionsunternehmen nun weitergeht, bleibt zunächst unklar.
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© IlligDas Thermoformsystem RDF 85 RedLine von Illig: Der Hersteller meldet nun Insolvenz an.
Der Weltmarktführer für Thermoform- und Verpackungssysteme, der Maschinenbauer Illig GmbH, ist insolvent. Das Unternehmen sah sich gezwungen, beim Amtsgericht einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen. Am Dienstag stimmte das Amtsgericht dem Antrag zu. Zuerst berichtete der Merkur.

Demnach haben die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens bereits während der Corona-Pandemie begonnen. Als Ursache sehe der erste Bevollmächtigte der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, Michael Unser, die Kaufzurückhaltung der Kundschaft und die schwierige konjunkturelle Lage.


Kommentar: Ein Schuldteil sind die Sanktionen gegen Russland.


Zwar herrsche nun eine gewisse Unsicherheit, in einem Punkt sei man sich jedoch einig: "Das Unternehmen soll nicht zerschlagen werden. Das ist klar", so Unser zum SWR. Es sei jetzt wichtig, einen Investor zu finden, es brauche weiteres, frisches Geld, sagte Unser dem Bericht nach weiter.

Was passiert mit den mehr als 500 Mitarbeitern?

Die mehr als 500 Mitarbeiter des Traditionsunternehmens mit Stammsitz in Heilbronn-Sonheim seien am Dienstag über den Insolvenzantrag informiert worden. Zumindest für die nächsten drei Monate solle der Betrieb jedoch wie bisher weitergehen - zunächst ändert sich für die Angestellten also nicht viel, berichtet der Merkur. Wie es dann weitergeht, das müsse jetzt erarbeitet werden, sagte Unser. Die IG Metall wolle sich für die Angestellten einsetzen und dafür starkmachen, dass man die Arbeitsplätze für die Zukunft erhalten könne. Den Angestellten bliebe also nichts anderes übrig, als abzuwarten.

Das Maschinenbau-Unternehmen Illig wurde 1946 gegründet. Zu Beginn war es lediglich eine kleine Reparaturwerkstatt, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Zwei Jahre später brachte der Gründer Adolf Illig dann sein erstes eigenes Produkt auf den Markt: eine Säulenbohrmaschine. Darauf folgte die Herstellung von mehreren unterschiedlichen Maschinen für diverse Unternehmen. Ab den Sechzigerjahren spezialisierte sich Illig zunehmend auf Verpackungs- und Thermoformelsysteme - wofür das Unternehmen bis heute als Weltmarktführer gilt.