Die Prestigemission Russlands ist gescheitert: Statt auf dem Mond Wasser zu suchen, ist die Sonde nach amtlichen Angaben abgestürzt.
luna 25, mondoberfläche
© Russian Space Agency Roscosmos / AFPBild der Mondoberfläche: Vor dem Verbindungsabbruch sandte »Luna-25« eine Aufnahme zurück
Russlands erste Mondmission seit 47 Jahren ist gescheitert: Die Sonde »Luna-25« sei nach einer »außerplanmäßigen Situation« auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und zerstört worden, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag in Moskau mit.

Bereits am Samstag hatte Roskosmos gemeldet, den Kontakt mit der Sonde verloren zu haben, nachdem sie am Samstag in eine neue Umlaufbahn gebracht werden sollte.

Der Start der Mission war wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verschoben worden - wichtige Bauteile aus Europa hatten gefehlt. Das Scheitern der Prestigemission unterstreicht den Niedergang der russischen Weltraummacht. Die Sowjetunion hatte 1957 weltweit als erste einen Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen - »Sputnik 1«. Seit dem Start von »Luna-24« im Jahr 1976 hat Russland keine Mondmission mehr unternommen.

Russische Raumstation auf dem Mond geplant

»Luna-25« sollte nach Angaben russischer Raumfahrtbehörden am 21. August eine weiche Landung auf dem Südpol des Mondes durchführen. Die unbemannte Mission war Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Himmelskörper bis 2040 vorsieht. Die Sonde startete vor mehr als einer Woche ins All und trat am vergangenen Mittwoch in die Umlaufbahn des Mondes ein. Seitdem suchte der 1800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.