Die gesamte Politik der NATO basiert auf Anweisungen aus Washington, erklärte Nikolai Patruschew, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, in einem Interview. Dabei scheue sich das Bündnis nicht, terroristischen Organisationen Aufträge zu erteilen.
Nikolai Patruschew
© Sputnik PAWEL BEDNJAKOWArchivbild: Nikolai Patruschew, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates.
Nikolai Patruschew, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, hat der Zeitung Argumenty i Fakty anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der NATO ein Interview gegeben. In seiner gesamten Politik lasse sich das Bündnis von Instruktionen aus den USA leiten, erklärte er in dem Gespräch. Die Nordatlantische Allianz werde von Washington als Instrument zur Führung "hybrider Kriege" genutzt. Die NATO-Mitgliedsstaaten machten gehorsam bei der Verhängung von Wirtschaftssanktionen mit, führten aber auch Aufklärungsmissionen, psychologische Operationen sowie Cyberangriffe durch, fügte Patruschew hinzu.
"Sie werden in die Aktionen zur Untergrabung und Desorganisation des öffentlichen Verwaltungssystems von Staaten einbezogen, die mit der Politik der Angelsachsen nicht einverstanden sind. Dabei scheut sich das Bündnis nicht, terroristische Organisationen in seinem Interesse einzusetzen."
Ferner betonte er, dass die NATO in den 75 Jahren ihres Bestehens mehr als 20 groß angelegte Militäreinsätze durchgeführt habe. Darüber hinaus hätten sich einzelne Mitgliedsstaaten wiederholt an Militärkoalitionen außerhalb des Bündnisses beteiligt. Diese seien von den Vereinigten Staaten gebildet worden, um ihre globalen Ambitionen in verschiedenen Weltregionen durchzusetzen - in Vietnam, im Irak, Libyen, Afghanistan. Dies sei zudem der Fall bei Dutzenden weiterer bewaffneter Konflikte. In Anbetracht all dessen würden die Versuche der NATO, die Zerstörung von Städten und Ländern sowie die Vernichtung Tausender Zivilisten zu leugnen und zu vertuschen, absurd wirken.
"Ich werde mich nicht in die blutige Geschichte der NATO vertiefen, aber man muss sie kennen, um das Wesen des Bündnisses als stabile, langfristige Quelle von Gefahren, Krisen und Konflikten zu verstehen."
Des Weiteren warf der russische Sicherheitsratschef der Nordatlantischen Allianz vor, de facto eine Partei im Ukraine-Konflikt zu sein und aktiv an der "Organisation des neonazistischen Beschusses russischer Gebiete" teilzunehmen.

Innerhalb der NATO würden laut Patruschew kollektive Entscheidungen über neue Waffenlieferungen an Kiew getroffen. Dabei handle es sich um Kriegsgerät mit immer besseren technischen Eigenschaften. Wie er weiter ausführte, bildeten die NATO-Instrukteure darüber hinaus in mehreren Ländern Söldner und Saboteure für eine Teilnahme an Einsätzen gegen Russland aus.