Ob Flughafen, Frankfurter Südbahnhof oder A66: Nach dem Unwetter mit Überschwemmungen im Rhein-Main-Gebiet heißt es aufräumen und reparieren. Der Schaden ist erheblich.
südbahnhof frankfurt
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Heftige Gewitter und Starkregen mit Folgen: Am Mittwochmorgen liefen vereinzelt noch immer die Pumpen der Feuerwehren in Kellern oder Unterführungen des Rhein-Main-Gebiets. Im Bahn- und Autoverkehr kam es aber kaum mehr zu Behinderungen. Zu Betriebsbeginn hatte sich auch die Lage am Frankfurter Südbahnhof wieder normalisiert.

Von Dienstagnachmittag bis in die Nacht hatten die U-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 8 den überfluteten Bahnhof nicht anfahren können. Auch am Schweizer Platz warteten Fahrgäste vergeblich. Außerdem hatte ein Blitz in ein Stellwerk am Südbahnhof eingeschlagen. Nach Auskunft des Rhein-Main-Verkehrsverbundes kam es dadurch zu Verzögerungen im Regional- und S-Bahn-Verkehr. Einige User nahmen mit ihren Smartphones die Überflutungen in den Stationen auf und stellten die Videos auf YouTube.


Flugausfälle und Verspätungen

Zuvor hatten sich von Hanau bis Wiesbaden dunkle Wolken gebildet, aus denen es teilweise heftig regnete. Dazu gab es kräftige Gewitter. In Frankfurt fielen innerhalb einer Stunde 19 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Feuerwehr wurde zu rund 400 Einsätzen gerufen, die meisten davon im südlichen Stadtteil Sachsenhausen, aber auch in Oberrad. Vornehmlich galt es, vollgelaufene Keller und Tiefgaragen leerzupumpen.

Erschwert wurden die Arbeiten der Einsatzkräfte durch überflutete Straßen, die den Verkehr erheblich beeinträchtigten. Autos standen zum Teil bis zum Kühlergrill im Wasser. Auch Einsatzfahrzeuge blieben teilweise im Verkehrschaos stecken. Die Feuerwehr appellierte an Verkehrsteilnehmer, den Frankfurter Süden weiträumig zu fahren und Unterführungen zu meiden.

Als sich eine Gewitterzelle über dem Flughafen positionierte, unterbrach der Airport aus Sicherheitsgründen die Abfertigung für eine knappe halbe Stunde. Insgesamt fielen rund 40 ein- und ausgehende Flüge aus. Außerdem kam es zu Verspätungen. Nach Wiederaufnahme musste sich der Flugbetrieb erst wieder einpendeln. Erst vergangene Woche war ein Mitarbeiter auf dem Vorfeld von einem Blitz getroffen und schwer verletzt worden.


Blitz schlägt in Wohnhaus in Hanau ein

Auch die Offenbacher Polizei vermeldete überflutete Straßen. Auf der Kreisstraße 857 zwischen Maintal-Hochstadt und "Hohe Tanne" stürzten mehrere Bäume um, die von der Feuerwehr beseitigt werden mussten. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.

Im Main-Kinzig-Kreis war die A66 zwischen Gründau-Rothenbergen und Langenselbold vorübergehend wegen Überflutung gesperrt. In Hanau schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Nach Polizeiangaben rauchte es aus dem Dachstuhl. Auch ließ sich nach Worten eines Feuerwehrsprechers Brandgeruch wahrnehmen. Es sei aber kein größerer Schaden am Haus entstanden.

Die Hanauer Feuerwehr fuhr etwa 80 Einsätze mit rund 200 Einsatzkräften, die zum Teil aus den umliegenden Gemeinden kamen. Vollgelaufene Keller waren auch hier das Hauptproblem. Am Westbahnhof und am sogenannten "Bauwerk Ost" standen Unterführungen unter Wasser.

Auch in Wiesbaden regnete es heftig. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Kanaldeckel nach oben gedrückt. Am Schiersteiner Kreuz hob es einen Gullydeckel aus der A66, eine Spur musste vorübergehend gesperrt werden.

Netzgemeinde zeigt heftige Bilder

Im Netz wurden viele Bilder von den Folgen des Unwetters gepostet. Fotos der Twitter-Nutzerin @netzopfer zeigen, wie Wasserströme in Offenbach über Gehwege in den Main fließen und wie das Wasser kniehoch im Innenraum eines Autos steht.






Quelle: Michael Metzger (hr-iNFO), hessenschau.de