Coronavirus
© ReutersEin Bild des Coronavirus aus dem Elektronenmikroskop
Ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Patient ist in einer Klinik in München gestorben. Der Patient erlag in der Nacht zum Dienstag einem Kreislaufschock. Das Robert-Koch-Institut gibt dennoch Entwarnung.


Das Städtische Klinikum München bestätigte den Todesfall. Der Mann hatte erhebliche Vorerkrankungen. Der Patient war nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) am 19. März aus einer Klinik im Emirat Abu Dhabi nach Deutschland verlegt worden. Am 23. März wurde die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Laut RKI besteht kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung.

Weltweit sind den Angaben zufolge bislang 17 Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Virus bekannt geworden; neun der Patienten starben. Bei dem in München gestorbenen Mann handelte es sich um den zweiten nach Deutschland importierten Erkrankungsfall. Bereits im vergangenen Oktober war ein Patient aus dem arabischen Raum zur Behandlung nach Deutschland verlegt worden. Er ist inzwischen wieder gesund.

Coronaviren für die meisten Erkältungen verantwortlich

Das neuartige Coronavirus war erstmals im vergangenen Sommer nachgewiesen worden. Die Erkrankung geht mit einer schweren Lungenentzündung einher und kann auf andere Organe übergehen. Insbesondere bei geschwächten Menschen oder Patienten mit Vorerkrankungen kann sie einen schweren Verlauf nehmen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor kurzem vor der Ausbreitung des SARS-ähnlichen Virus. Patienten mit unerklärbaren Lungenentzündungen oder mit komplizierten Atemwegserkrankungen, die nicht auf Medikamente reagierten, sollten auf das Coronavirus untersucht werden. Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen. Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

slc/dpa/AFP