Anhand der zahlreichen Videoaufnahmen des über Tscheljabinsk explodierenden Meteoriten vom 15. Februar 2012, durch dessen Schockwelle mehr als 1.000 Menschen verletzt und erheblicher Sachschaden angerichtet wurde, konnten kolumbianische Astronomen nun mit der genauen Flugbahn des kosmischen Brockens auch dessen genaue Herkunft bestimmen.
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© youtube.comStandbild aus einem Zeugenvideo des Meteoriten vom 15.02.2013 über Tscheljabinsk.
Medellin (Kolumbien) - Wie das Team um Jorge Zuluaga und Ignacio Ferrin von der Universidad de Medellin aktuell auf "arxiv.org" berichten, gelang ihnen die Rekonstruktion der Umlaufbahn des Mutterkörpers des Meteoriten um die Sonne anhand der zahlreich vorhandenen Videoaufnahmen, den damit ebenfalls zur Verfügung stehenden Zeitangaben und der auf einigen Videos ebenfalls sichtbaren Schattenwürfen der Rauch- und Trümmerwolke des durch die Erdatmosphäre rasenden Meteors.

Diese Daten in die Astronomie-Software des US Naval Observatory übertragen zeigte, dass es sich um einen Brocken aus der Familie der sogenannten Apollo-Asteroiden handelte, die die Erdbahn kreuzen können.
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© Zuluaga u. Ferrin, arxiv.orgGrafische Rekonstruktion der Umlaufbahn Tscheljabinsk-Meteoriten (ChM) um die Sonne.
Von den bislang rund 9.700 entdeckten und damit bekannten "erdnahen Asteroiden" sind etwa 5.200 von diesem Asteroiden-Typ. Die nur flach geneigte Umlaufbahn des einstigen Asteroiden sowie deren elliptische Form sprechen zudem dafür, dass der Brocken aus dem Sonnensystem und wahrscheinlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt. Weitere Untersuchungen könnten zukünftig sogar genau aufzeigen, aus welcher Region innerhalb des Asteroidengürtels der Tscheljabinsk-Meteorit kam.


- Den vollständigen Artikel von Zuluaga und Ferrin finden Sie HIER

Quelle: arxiv.org