Dass die Regierung von Zypern zur Finanzierung eines EU-Rettungsplans private Sparkonten beschlagnahmt, hat Auswirkungen weit über die Grenzen des bankrotten Landes hinaus.
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Sie sind fühlbar bis nach Texas, wo Abgeordnete fürchten, gierige säkulare Progressive in Washington könnten eines Tages eine ähnliche Taktik in Erwägung ziehen, um einer Regierung aus der Patsche zu helfen, die mit ihrer Ausgabenpolitik rasant in den Untergang steuert.
Als finanzielles Bollwerk gegen solchen Diebstahl erwägt Gouverneur Rick Perry, ein Republikaner, ein Gesetz, wonach »die Goldreserven des Bundesstaates Texas in Höhe von einer Milliarde Dollar, die die Federal Reserve zurzeit in einem Tresor in New York lagert, zurückgeholt werden sollen«, berichtet "WorldNetDaily".

Der Gesetzentwurf wird von dem Landtagsabgeordneten Giovanni Capriglione, ebenfalls ein Republikaner, unterstützt. In einem Interview mit der "Texas Tribune" sagte er: »Über unser eigenes Gold verfügen: Runs auf Banken und solche Dinge passieren, weil die Menschen Angst haben, zur Deckung ihrer Einlagen sei nichts vorhanden.«

Texas vor offiziellem Diebstahl schützen

Auch in Zypern fürchtete man einen Run auf die Banken, nachdem die Regierung entschieden hatte, bis zu 60 Prozent der Spareinlagen über 100.000 Euro zu beschlagnahmen. Also wurden die Banken für mehrere Tage geschlossen, bevor und nachdem die Regierung die Entscheidung bekannt gab, Bürger Zyperns und anderer Länder zu berauben, die fälschlich geglaubt hatten, ihr Geld sei sicher. Anfänglich behauptete die Regierung, sie plane 37,5 Prozent der Spareinlagen zu konfiszieren, jetzt heißt es, ein Aufschlag um weitere 22,5 Prozent sei möglich, wenn »ein größerer Haircut« erforderlich wäre.

Genau diese Art von finanziellem »Mission Creep« bereitet Capriglione und anderen Landtagsabgeordneten Sorgen. Er sagt, die Maßnahme sei nicht dazu gedacht, »Texas auf einen eigenen Goldstandard zu setzen«. Vielmehr werde sie »dem Staat den Ruf verschaffen, im Falle einer nationalen oder internationalen Finanzkrise größere finanzielle Sicherheit zu gewähren«.

Bei einem Interview mit Glenn Beck klang Perry überzeugt, dass der Staat keine Schwierigkeiten haben werde, sich sein Gold von der Fed zu sichern. »Wenn es uns gehört, dann sage ich Ihnen, es ist nicht Sache anderer, darüber zu entscheiden, ob wir es wieder in Besitz nehmen können oder nicht«, betonte er.

Aber wo soll es aufbewahrt werden? In seinem Gesetzentwurf schlägt Capriglione das "Texas Bullion Depository" als Lagerstätte für das Gold vor. »Wir wollen nicht nur die Zertifikate. Wir wollen unser Gold. Und wenn Sie im Staat Texas sind, dann sollten Sie in der Lage sein, Ihr Gold zu bekommen«, sagte Capriglione.

Der Abgeordnete betonte, es sei unpraktisch, Goldbarren im Wert von einer Milliarde Dollar (sicher) zu transportieren, er würde deshalb vorschlagen, dass der Staat sein Gold verkaufe und es in Texas zurückkaufe.

Interessanterweise könnte der Entwurf in einer Zeit bitteren Parteienstreits Unterstützung aus beiden Parteien erhalten. Wie WorldNetDaily berichtet, bezeichnete ihn der Landessenator Rodney Ellis, ein Demokrat aus Houston, als »interessantes Konzept«, er werde deshalb Finanzexperten darüber konsultieren und seine Vorzüge oder Probleme untersuchen.

Der Aufstieg einer neuen diebstahlsicheren Währung?

Ohne jeden Zweifel ist diese neue Überparteilichkeit durch die Schwere der Finanzkrise auf Zypern bedingt - eine Krise, die sich seit der Großen Rezession von 2008/2009 in ganz Europa verschlimmert. Zypern wäre beinahe ins Chaos gestürzt, als Regierung und EU-Vertreter sich darauf einigten, das Geld der Menschen zu stehlen, damit die bankrotte Regierung mehr Kredite aufnehmen konnte.

Die Banken auf Zypern schlossen am 16. März und öffneten erst wieder am 28. März, fast zwei Wochen später. An dem Tag postierten die Banken bewaffnete Wächter vor den Toren und begrenzten die Abhebungen auf 300 Euro pro Tag. Trotz dieses Diebstahls versucht die Regierung noch immer, 8,3 Milliarden »aufzubringen«.