Nachdem bereits am Freitagabend ein kurzes Unwetter über Hannover hinweggefegt war, kam es am Sonnabendnachmittag noch heftiger. Bei dem Gewitter prasselten große Hagelkörner in der Region nieder. Mancherorts richteten sie schwere Schäden an. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Hagelkörner
© dpaGewaltige Hagelkörner sind bei den Unwettern am Sonnabend über den Region Hannover niedergeprasselt.
Hannover - Heftige Unwetter haben am Sonnabend in Teilen der Region Hannover massive Schäden angerichtet. Besonders betroffen war der Bereich zwischen den Städten Laatzen, Sehnde und Lehrte. Dort fielen am Nachmittag zum Teil tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel. Sie demolierten Autos und Dächer von Häusern. Nach Angaben der Feuerwehr in Sehnde wurden durch den Hagel auch mehrere Menschen verletzt. Sie mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Insgesamt mussten die Sehnder Rettungskräfte rund 60 Mal ausrücken. In der Siedlung Klein Bolzum wütete das Unwetter besonders stark. „Manches Haus hatte dort nicht einen unbeschädigten Ziegel mehr auf dem Dach“, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. Windböen deckten das Dach der Kooperativen Gesamtschule in der Waldstraße weitgehend ab, die Photovoltaikanlage auf dem Gebäude wurde durch Hagelkörner zerstört. Der genaue Schaden konnte noch nicht beziffert werden.

Auch die Feuerwehr in Laatzen war wegen des Unwetters am Sonnabend im Dauereinsatz. Mehrere Bäume stürzten um, die Helfer mussten einen verletzten Schwan aus einem Teich in der Nähe des Wiesendachhauses bergen, anschließend wurden die Einsatzkräfte zu einem Wasserschaden zum Leine-Center gerufen, weil Wasser aus einer Zwischendecke lief. Um kurz nach 20 Uhr löste sowohl die Brandmeldeanlage eines Altenheims in der Mergenthaler Straße als auch die des Aqua Laatziums Alarm aus. Beide Einsätze verliefen glimpflich.
Hagel
© Uwe DillenbergDas Unwetter über Hannover hat auch in Lehrte Dächer und Scheiben von Häusern und Autos beschädigt oder zerstört. Die Hagelkörner waren zum Teil 5 bis 6 cm groß.
Im Altenheim hatte das Kondenswasser eines Kühlraums nach dem Öffnen der Tür den Alarm ausgelöst. Im Schwimmbad hatte Wasserdampf den Melder aktiviert. Zuvor war der Außenbereich des Bades wegen des Hagels für die Besucher gesperrt worden.
Auf der Autobahn 2 bei Peine mussten rund 80 Autofahrer ihre Fahrzeuge witterungsbedingt stoppen, weil Hagelkörner Heck- oder Windschutzscheiben zertrümmert hatten.

Auch die Stadt Hannover blieb von dem Unwetter am Sonnabend nicht verschont; doch weder Starkregen und Hagel am späten Nachmittag noch das Gewitter in der Nacht zu Sonntag verursachten nennenswerte Schäden. „Es gab hier und da ein paar vollgelaufene Keller, aber sonst nichts Dramatisches“, sagt Feuerwehrsprecher Jörg Segreff. Am Freitagabend hatte sich den Einsatzkräften noch ein anderes Bild geboten. Wegen des plötzlichen Unwetters waren sie insgesamt 80 Mal im Einsatz gewesen.

Pech hatten am Sonnabend zunächst die Fans des britischen Popstars Robbie Williams. Auf dem Weg zum Konzert ihres Idols wurden sie vom plötzlichen Starkregen überrascht und mussten schnell Unterschlupf suchen, um nicht völlig durchnässt im Stadion zu stehen. Während des Konzerts blieb es dann aber trocken. 
In den nächsten Tagen sind ähnlich schwere Gewitter nicht zu erwarten. Bis zum Mittwoch bleibe es mit Höchsttemperaturen um 25 Grad relativ kühl, es könne einige Schauer oder auch leichterer Gewitter geben, sagt Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst.

Zum Wochenende steigen die Höchsttemperaturen dann wieder in Richtung 30 Grad, eine besondere Gewittergefahr sehen die Meteorologen aber für die Region Hannover nicht.