In den kommenden Tagen ist einiges los am Himmel: Mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde beschert uns der Perseiden-Strom, wenn er sein Maximum erreicht. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
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In ihrem Lauf um die Sonne kreuzt die Erde in den nächsten Tagen die Spur des Kometen "Swift-Tuttle". Die Millimeter großen Staubteilchen werden als helle Sternschnuppen am Nachthimmel sichtbar sein, teilte das Hamburger Planetarium mit.

Von kommenden Samstag bis Mittwoch entfaltet der Meteorschauer seine größte Aktivität - mit dem Höhepunkt in der Nacht zum Dienstag. Dann könnten bei klarem Himmel pro Stunde mehr als 100 der kleinen, kurzen Lichtblitze am Himmel zu sehen sein.

Beste Beobachtungszeit ist die zweite Nachthälfte nach Mitternacht. Um diese Zeit weise der Blick in den Himmel genau in Flugrichtung des Planeten Erde um die Sonne. Wie Regentropfen, die gegen die Frontscheibe eines Autos prasseln, treffen die Sternschnuppen dann auf die Atmosphäre.

Allerdings könnte das Wetter all den Romantikern, die schon erwartungsvoll auf den Sternschuppenstrom warten, um sich Glück zu wünschen, einen Strich durch die Rechnung machen. Denn einen ungetrübten Blick auf das Himmelsschauspiel wird es laut Deutschen Wetterdienst (DWD) voraussichtlich nicht geben.

Wolkendecke mit Lücken

Nur zum Auftakt am Wochenende werde die Wolkendecke über Deutschland Lücken haben, sagte die Meteorologin Dorothea Paetzold. Am größten seien die Lücken im Süden und Osten. Der Mond stört die Sicht kaum: Er steht als schmale Sichel am Himmel und geht schon vor Mitternacht unter.

Jürgen Schulz von der Vereinigung der Sternfreunde rät, sich zur Beobachtung einen freien Platz ohne störendes Licht außerhalb von Städten zu suchen. Besonders eindrucksvoll sei das Schauspiel im Hochgebirge.

Die Perseiden seien aber kein Feuerwerk. Offene Augen und Geduld sollten Sternschnuppen-Gucker deshalb mitbringen - "und immer ein paar Wünsche parat haben, dann wird man auch belohnt."

60 Kilometer pro Sekunde

Die schmalen Lichtblitze entstehen, wenn Staubpartikel in der Erdatmosphäre verglühen. Sie erzeugen in etwa 100 Kilometer Höhe leuchtende Schläuche ionisierter Luft. Die "Perseiden" gelten mit einem Tempo von 60 Kilometern pro Sekunde als schnelle Sternschnuppen. Sie ziehen in langen Bahnen über den Himmel.

Sternschnuppenströme werden nach dem Sternbild benannt, aus dem sie zu kommen scheinen - wie die Perseiden aus dem Sternbild Perseus. Sie sind Trümmerteile des weitgehend aufgelösten Kometen Swift-Tuttle. Gerät die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in eine solche Trümmerwolke, kommt es zu Sternschnuppen-Schauern.

Die überwiegende Zahl der kosmischen Partikel ist recht klein, von Staubkörnchen- bis etwa Tennisballgröße. Den einzelnen Lichtstreif nennen Astronomen auch Meteor.

Im Volksmund sind die Perseiden auch als "Laurentius Tränen" bekannt: Der frühchristliche Heilige wurde am 10. August 258 in Rom hingerichtet. Der Legende nach fallen in jedem Jahr um diese Zeit seine Tränen aus Feuer vom Himmel.

Quelle: epd/dpa/oc