Hangrutschung auf rund 25 Metern Länge - Geologen müssten nun Dauersicherungsmaßnahmen neu bewerten

Matrei in Osttirol - Die nach einem massiven Geröllsturz Mitte Mai auf die Felbertauernstraße gebaute Ersatzstraße ist in der Nacht auf Donnerstag wegen eines Erdrutsches vorübergehend gesperrt worden. Im Kernbereich hatte sich auf einer Länge von rund 25 Metern Geröll gelöst, erklärte der technische Leiter Michael Köll der APA. Die Sperre sei nach einer halben Stunde wieder aufgehoben worden.

"Im Kernbereich ist die Umfahrung auf einer Länge von rund 850 Metern ohnedies nur einspurig befahrbar", sagte Köll. Nach dem neuerlichen Erdrutsch betrage der einspurige Abschnitt nun knapp einen Kilometer. "Für die Autofahrer hat sich nicht viel verändert", betonte der technische Leiter.

Jetzt müssten Geologen die geplanten Dauersicherungsmaßnahmen, an denen derzeit gearbeitet werde, neu bewerten, erläuterte Köll. Vor der Eröffnung der Ersatzstraße seien diese neben einem "Sofort-Sicherungsprogramm" festgelegt worden. Als Sofortmaßnahmen seien unter anderem Betonleitwände und Ankerungen installiert worden. Erstere hätten das Material im betroffenen Abschnitt auch weitgehend aufgehalten. Weil aber eine geringe Menge auf die Fahrbahn gekommen sei, habe es in der Nacht sicherheitshalber eine Sperre gegeben.

Der Abschnitt werde derzeit von mehreren Sicherungsposten kontrolliert. Unter anderem würde sich einer rund 15 Meter oberhalb der betroffenen Stelle befinden und im Falle einer neuerlichen Bewegung Alarm schlagen.

Die Ersatzstraße war erst Ende Juli eröffnet worden, nachdem die Lawinengalerie der Felbertauernstraße bereits Mitte Mai bei einem Felssturz auf einer Länge von 95 Metern zerstört worden war. Die mautpflichtige Felbertauernstraße ist die einzige Straßenverbindung zwischen Salzburg und Osttirol.

APA