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Kinder stecken sich beim Malen gern die bunten Finger in den Mund. Ist das unbedenklich? "Öko-Test" wollte es genau wissen und hat 14 Fingerfarben unter die Lupe genommen - mit prekären Ergebnissen.

Kinder, die gerne mit Fingerfarben malen, haben teilweise stundenlangen Hautkontakt mit den Farben. Außerdem stecken sie sich häufig die bunt bemalten Finger in den Mund und können dabei auch größere Mengen Farbe verschlucken.

Gute Produkte enthalten deshalb Bitterstoffe, die die Kleinen davon abhalten sollen. Das sind zum Beispiel Naringin und Denatoniumbenzoat.

Doch nicht alle Hersteller verwenden eine dieser Substanzen, wie die Zeitschrift Öko-Test (Ausgabe 09/13) herausfand. Fingerfarben, die keine Bitterstoffe enthalten, dürfen aber weder hergestellt, noch verkauft werden.

Zwölf von 14 Produkten für Kinder ungeeignet

Öko-Test hat insgesamt 14 Fingerfarbensets unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die Tester ließen zwölf von 14 Produkten mit der Note "mangelhaft" oder "ungenügend" durchfallen.

Die Mehrzahl der Fingerfarben ist demnach für Kinder gänzlich ungeeignet. Laut Öko-Test verwendeten fast alle Hersteller Substanzen mit hohem Allergiepotenzial. Zwei Anbieter hielten nicht einmal die gesetzlichen Grenzwerte ein.

Farbstoffbestandteile können Krebs auslösen

Bei Klecksi Fingerfarben von Feuchtmann sowie den Fingerfarben von Marabu und Simba wurden außerdem gefährlich Farbstoffbestandteile nachgewiesen, die teilweise Krebs auslösen können.

Bei einem anderen Produkt waren die Inhaltsstoffe komplett falsch deklariert. Empfehlenswert seien nur die "sehr guten" Eco Fingerfarben von SES sowie die "guten" Nawaro Fingerfarben von Ökonorm.

Eltern können unbedenkliche Fingerfarben aber leicht selbst herstellen. Dazu vermischen sie Lebensmittelfarbe mit 100 Milliliter warmem Wasser und geben vier leicht gehäufte Esslöffel Mehl hinzu. Diese Mischung muss gerührt werden, bis sie klumpenfrei ist.

Am besten wird die Farbe in ein Schraubglas gefüllt und schnell verbraucht. Die Farben halten sich im Kühlschrank etwa ein bis zwei Wochen.

dpa/oc