Sturm und starker Regen haben am Freitagnachmittag am Niederrhein für umgestürzte Bäume, abgeknickte Äste und heruntergewehte Dachpfannen gesorgt. "Das Gewitter war kurz aber heftig", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Kreis Wesel. Die Feuerwehr musste zu rund 100 Einsätzen ausrücken. Betroffen war vor allem die Stadt Wesel.
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© Markus Joosten
Kreis Wesel - Schlagartig wird es dunkel, ein Rauschen ist zu hören, immer stärker wird es, die Bäume fangen an sich im Wind zu biegen. Immer stärker wird der Sturm, einer Windhose ähnlich zieht er von Alpen kommend über Büderich, über den Rhein. Menschen, die in der Weseler Fußgängerzone unterwegs sind, suchen in den Geschäften Zuflucht.

So schnell wie der Sturm gekommen ist, so schnell zieht er auch wieder vorbei, nach rund 15 Minuten kommt die Sonne wieder durch. Als wäre nichts passiert. Ist es aber.

Zerstörte Markisen, umgestürzte Bäume

Auf der Ritterstraße liegen in Höhe des Finanzamtes zerplatzte Ziegel auf der Fahrbahn - die Polizei sperrt die Straße. Auf der Kreuzstraße hat der Wind die Markise und den Sonnenschirm eines Restaurants zerstört, eine Scheibe ist zu Bruch gegangen. Etwas weiter, auf der Esplanade, geht für den Autoverkehr so gut wie nichts mehr.

In Höhe der Offermannstraße sind zwei Bäume umgekippt, einer landet in einem Garten, der andere begräbt ein Auto unter sich. Menschen stehen zusammen, zücken ihre Handys, um Fotos zu machen. Offenbar ist niemand verletzt worden. Autofahrer, die vom Hospital kommen, fahren über den Gehweg, in Richtung Kornmarkt gibt es kein Durchkommen.

Sirenenalarm auch in Hamminkeln

„Kurz und heftig“, so beschreibt Thomas von Heesen von der Weseler Feuerwehr den Sturm. Vor allem im Bereich der Weseler Innenstadt stürzten Bäume um, wurden Dächer abgedeckt. Vor der Böhlschule liegen Dachziegel auf der Straße, das Dach ist beschädigt. Auf der B58 zwischen Rheinbrücke und Preußen-Museum sorgen Sturmschäden für Staus. Per Sirenenalarm sind alle Weseler Löschzüge alarmiert worden.

Sirenenalarm gibt es auch in Hamminkeln. Die erste Meldung über einen Sturmschaden geht bei der Feuerwehr um 16.25 Uhr ein. Alle Gerätehäuser sind besetzt, so Feuerwehrchef Udo Zurmühlen. Etwas über 20 Einsätze arbeiten die rund 120 Einsatzkräfte bis zum Abend ab.

Als die Sonne kurz nach 16.30 Uhr wieder scheint, greifen die Geschäftsinhaber in der Weseler Fußgängerzone zu Besen und Staubsauger, reinigen den Gehweg, beseitigen Blätter, die der Sturm in die Geschäfte geweht hatte. Und fast sieht alles wieder normal aus.. Und am Abend kommen Glaser und Dachdecker, um die Schäden zu begutachten.