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Mehr als jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, jeder vierte sogar in extremen Ausmaßen. Am Freitag stellen Experten neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten zum Thema Adipositas vor.

Hannover - Adipositas-Experten informieren am Freitag in Hannover über neue Diagnosen und Therapien zum Thema Fettleibigkeit. Mehr als 300 Experten tauschen sich bei der Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft bis zum Samstag über extremes Übergewicht aus.

In Deutschland leiden vermehrt Männer und junge Erwachsene unter extremem Übergewicht. „Insgesamt ist fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung adipös“, sagte die Kongresspräsidentin der Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, Prof. Martina de Zwaan. Die Krankheit bringe medizinische und psychologische Probleme mit sich. Von Adipositas spricht man ab einem Body Mass Index (BMI) von 30. Bei einer Größe von 1,70 Meter wären das 86,5 Kilogramm.

Nach Angaben der Gesellschaft sind mehr als die Hälfte aller Deutschen zu schwer, mehr als jeder vierte leidet sogar an extremen Übergewicht. Auch unter Kindern und Jugendlichen sei Fettleibigkeit weit verbreitet: 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen oder 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche seien in Deutschland bereits übergewichtig.

Immer öfter wird krankhafte Fettleibigkeit operativ bekämpft. Mit Magenbändern oder -verkleinerungen soll den Patienten das Abnehmen erleichtert werden. Rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland hätten Schätzungen zufolge ein „operationswürdiges Gewicht“, berichtet der chirurgische Leiter des Adipositaszentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Oliver Mann. Die Zahl der Übergewichtigen steige derzeit zwar nicht wesentlich, der Anteil der krankhaft Übergewichtigen allerdings nehme dramatisch zu. Der Grund sei unsere Lebensweise: Wir essen zu viel und bewegen uns zu wenig. „Wenn wir so weitermachen, ersticken wir an unserem Fett.

dpa