Bei Bauarbeiten an einer Ringstraße in dem oberschlesischen Städtchen Gliwice haben Arbeiter und Archäologen ein Grab entdeckt, in dem einst Menschen mit den Köpfen zwischen ihren Beinen platziert beigesetzt wurden. Hierbei könnte es sich um das Grab von Personen handeln, die in dem Ruf standen, Vampire gewesen zu sein. Allerdings gibt es auch noch andere Erklärungsmöglichkeiten.
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© Pressebilder des regionalen DenkmalamtsBlick auf zwei der "Vampire" von Gliwice.
Gliwice (Polen) - "Die Vampir-Bestattung ist eine von mehreren möglichen Erklärungen", erläuterte der Anthropologe Dr. Jacek Pierzak vom lokalen Denkmalschutzamt gegenüber Zeitung Dziennik Zachodni. Es könne sich aber auch um ein Grab von Cholera-Opfern handeln. Weitere Untersuchungen müssten dies jetzt genauer klären, so der Wissenschaftler.

Die Platzierung des Schädels zwischen den Beinen könnte jedoch auf ein Ritual hindeuten, mit dem vermieden werden sollte, dass die als Vampire wiedererwachenden Toten ihren Kopf wiederfänden, nachdem sie in der Regel zuvor geköpft oder mit dem Kopf nach unten gehängt worden waren. Besonders in slawischen Ländern war dieses Vorgehen in den Jahrzehnten nach deren Christianisierung üblich, als noch viele Menschen - gerade wenn sie weiterhin den heidnischen Totenritualen folgten und beispielsweise Essen zu und auf die Gräber brachten - schnell in den Ruf gerieten, mit Vampiren in Kontakt zu stehen oder selbst Vampire zu sein.

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Wann genau die Leichen jedoch derart beigesetzt wurden ist noch unklar, da den Toten keinerlei Grabbeigaben oder Schmuck mit in die Gräber gegeben wurde, anhand dessen eine relativ schnelle und einfache Altersbestimmung möglich gewesen wäre.

Quelle: dziennikzachodni.pl