Stephen Hawking
© dpa Picture-Alliance, Action PressStephen Hawking (72) gilt als einer der klügsten Menschen der Welt. Er behauptet: Es gibt keine schwarzen Löcher
Wirbelt Stephen Hawking (72) unser Verständnis vom Weltraum durcheinander? Die Existenz schwarzer Löcher galt in der Fachwelt bisher als sicher. Doch nun behauptet der geniale Astronom: Es gibt sie gar nicht!

Laut einem Bericht der britischen Zeitung Daily Mail schreibt der wohl bekannteste Physiker der Welt in seinem Artikel „Erhaltung und Wettervorhersage für schwarze Löcher“: „Die Abwesenheit eines Ereignis-Horizonts bedeutet, dass es keine schwarzen Löcher gibt - in dem Sinne von Kräften, aus denen selbst Licht nicht entkommen kann.“

Diese Aussage lässt die Fachwelt erzittern - denn bisher galt die Existenz von schwarzen Löchern als sicher.

Schwarze Löcher sind nach bisherigem Verständnis das End-Stadium eines besonders großen Sterns: Er geht am Ende seines Lebens durch eine Supernova-Explosion in ein Schwarzes Loch über. Ein Schwarzes Loch ist im Innersten lediglich ein Punkt (so groß wie eine Nadelspitze) im Raum, der so enorm viel Masse enthält, dass sich darunter der Raum stark krümmt. Dadurch wird die Anziehungskraft eines Schwarzen Loches so groß, dass nicht nur Materie unwiderruflich hineinfällt.

Schwarzes Loch
© ESO/S. GillessenDie Darstellung der Gaswolke bei der Begegnung mit dem Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße
Selbst Licht kann ihm nicht mehr entkommen. Weil von dort aus also kein Licht mehr zu uns gelangt, erscheint Sternenforschern ein Schwarzes Loch absolut schwarz.

Im Zentrum unserer Milchstraße existiert ein Schwarzes Loch mit 2,6 Millionen Sonnenmassen. Muss der Weltraum jetzt komplett neu gedacht werden?

Zumindest setzt der Ausnahme-Wissenschaftler Hawking an die Stelle von schwarzen Löcher etwas Neues: GRAUE Löcher!

Denn seiner Ansicht nach ist die Vorstellung eines Ereignis-Horizontes, aus dem Licht nicht entkommen kann, fehlerhaft. Er geht stattdessen davon aus, dass Lichtstrahlen im Inneren eines schwarzen Loches „wie in einer Tretmühle“ festhängen, aber dennoch Strahlung nach außen abgeben.

Deswegen sind die Löcher nach Hawkings Ansicht nicht schwarz, sondern grau.

Dem Wissenschafts-Magazin Nature sagte der Forscher: „In der klassischen Theorie gibt es von einem schwarzen Loch kein Entkommen. Aber in der Quanten-Theorie können Energie und Informationen sehr wohl aus einem schwarzen Loch entkommen.“

Eine umfassende Erklärung dieses Prozesses brauche eine völlig neue Theorie, räumt Hawking ein: Eine, die die Gravitation (die Anziehungskraft) erfolgreich mit den anderen fundamentalen Kräften der Natur verbindet. Das versuchen Wissenschaftler aber schon seit gut 100 Jahren...

Hawking: „Es bleibt ein Mysterium.“