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© NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.NASA-Bilder vom Mars: einmal ohne Stein (l.), einmal mit Stein. - See more at: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/4205470/kalifornier-ueberrascht-nasa-mit-klage.html#sthash.QKwLpqxJ.dpuf
Das Rätsel um einen mysteriösen Stein auf dem Mars ist noch immer ungelöst. Die NASA hat eine plausible Vermutung präsentiert. Einem Kalifornier reicht das jedoch nicht. Er hat Klage eingereicht.

Die Überraschung war Steve Squyres gelungen. Mitte Januar zeigte der Leiter der Mars Exploration Rover Mission (MER) die Höhepunkte der mittlerweile zehn Jahre andauernden Missionen der Rover "Spirit" und "Opportunity". Am 4. Januar landete zunächst "Spirit" auf dem Roten Planeten, am 25. Januar folgte "Opportunity". Nie hätten die Ingenieure der NASA damals gedacht, dass die beiden Rover so lange durchhalten würden. Doch sie taten es - und überraschen ihre Erbauer noch immer.

Bei einer NASA-Jubiläumsveranstaltung im kalifornischen Pasadena zeigte Squyres zwei Aufnahmen vom Mars, die sich ähnelten, in einem wesentlichen Punkt aber unterschieden: Auf einem Bild war ein wie ein Donut geformter Stein zu sehen, auf dem anderen nicht. Der Brocken als solcher löste das Erstaunen nicht aus, wohl aber sein plötzliches Auftauchen. Denn der Ort, an dem "Opportunity" die beiden Fotos machte, ist identisch. Wie also kam der Stein innerhalb von zwölf Marstagen ("Sols") an seinen Platz?

"Außen ist er weiß. In der Mitte hat er eine Art dunkelrote Einwölbung. Er sieht aus wie ein Marmeladen-Donut", sagte der MER-Chef über den Brocken, den die Forscher offiziell "Pinnacle Island" (Gipfel-Insel) tauften. "Wir haben bislang nichts Vergleichbares gesehen."

Kalifornier zieht wegen Stein vor Gericht

Mittlerweile haben die Wissenschaftler zumindest eine Theorie, wo der Stein herkommen könnte. Squyres geht davon aus, dass es "Opportunity" selbst war, der den Stein hat auftauchen lassen. Während einer Pirouette auf dem Mars habe der Rover Gestein berührt, das dann über die Oberfläche des Planeten gerollt sei. "Wir denken, dass wir den Stein aus dem Boden geschnippt und ihn an die neue Stelle befördert haben", so Squyres.

Also viel Aufregung um nichts? Im Gegenteil: Die Unterseite des Steins habe möglicherweise seit "Milliarden von Jahren" nicht mehr in Kontakt mit der Oberfläche des Mars gehabt. Zudem habe eine Analyse der "Gipfel-Insel" gezeigt, dass diese aus Schwefel, Mangan und Magnesium bestehe.

Der Kalifornier Rhawn Joseph lehnt die NASA-Argumentation ab. Der selbsterklärte Astrobiologe geht davon aus, dass der Stein ein wachsender Organismus ist. Die "L.A. Times" berichtete, dass Rhawn in San Francisco eine Klage eingereicht habe, um die NASA zur weiteren Erforschung des Brockens zu veranlassen. Es sei bizarr, dass die Behörde keine neuen und hochaufgelösten Fotos veröffentliche. Das Gericht solle das nun veranlassen. So oder so: Die Saga um den Mars-Donut geht weiter.