Neun deutsche Meistertitel hat Jürgen Brümmer als Kunstturner geholt. Doch sein Leben nahm einen tragische Wende, als sein Sohn verunglückte und behindert blieb. Nun hat sich der 49-Jährige das Leben genommen - und offenbar zuvor auch sein Kind getötet.
jürgen brümmer
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Schrecklicher Verdacht gegen den früheren Olympia-Turner Jürgen Brümmer: Nach Informationen der Bild-Zeitung vom Mittwoch soll er seinen 15 Jahre alten, schwer behinderten Sohn im Bett erstickt haben. Im Anschluss stürzte er sich von einer Brücke bei Stuttgart.

Der Junge war ein Pflegefall, seit er 2012 von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde. „Er war gelähmt und konnte nicht sprechen“, sagte ein Bekannter der Familie der Zeitung.

Sohn lag tot im Bett

Ein Autofahrer meldete in der Nacht zum Dienstag kurz nach 3 Uhr bei der Polizei ein leer stehendes Fahrzeug auf dem Körschtalviadukt. Wenig später entdeckten Beamte einen Mann tot unter der 55 Meter hohen Brücke - bei ihm handelt es sich Bild zufolge um den 49 Jahre alten Brümmer.

Als die Polizei seine Frau aufsuchte, um die traurige Nachricht zu überbringen, fanden sie den Sohn tot im Bett. Die Polizei vermutet den Vater als Täter, die Ermittlungen zum Motiv laufen noch an. Nach Zeitungsinformationen fand die Kripo einen Abschiedsbrief

Brümmer holte als Kunstturner insgesamt neun deutsche Meistertitel, 1988 vertrat er die Bundesrepublik Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul. Später arbeitete er als Physiotherapeut, unter anderem betreute er die Juniorennationalmannschaft der Kunstturner und die Stuttgarter Kickers.