Die Serie düsterer Todesfälle unter Bankern reißt nicht ab. Wie die Zeitung "The Journal Star" berichtete, wurde am 19. Februar in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona der erfolgreiche Geschäftsmann James Stuart jun., Mitglied einer bekannten lokalen Familie, tot aufgefunden.
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Ein Sprecher der Familie äußerte sich nicht zur Todesursache. Stuart hinterlässt drei Söhne und vier Töchter. Damit steigt die Zahl der Todesfälle unter Bankern in den letzten Wochen auf neun an.

Etwas zum Lebenslauf von James Stuart (aus The Journal Star)
Stuart wurde in Lincoln geboren und beendete sein Studium an der Universität von Nebraska-Lincoln mit einem Abschluss in Betriebswirtschaftslehre.

1969 trat Stuart in die Citibank in New York ein und war dort bis 1973 als Kreditberater tätig. Dann schloss er sich als stellvertretender Vorstandschef der First Commerce Bancshares (damals NBC Co.) an. 1976 wurde er zu ihrem Direktor und zwei Jahre später zum Vorstandschef ernannt. 1985 übernahm er die Funktion als Vorstandschef der National Bank of Commerce. Stuart widmete sein Leben der Aufgabe, diese Bank zu einem Unternehmen mit einer gewichtigen Stimme in Lincoln zu machen, erklärte sein Freund und Kollege Brad Korell.
›Er war ein sehr erfolgreicher Bankier‹, sagte Korell, der mit Stuart mehr als 30 Jahre zusammenarbeitete. ›Ich hatte immer den Eindruck, dass er ein Mann mit Visionen war. Er baute eine der erfolgreichsten und hochgeschätzten Banken im Mittleren Westen auf.‹

Stuart widmete einen Großteil seines Arbeitslebens der First Commerce Bancshares, einer drei Mrd. Dollar schweren, zahlreiche Banken umfassenden Holding, deren Zentrale sich in Lincoln befand. First Commerce wurde 2000 an das Finanzdienstleistungsunternehmen Wells Fargo verkauft.

Stuart war früher Mitglied der Nebraska Game and Parks Commission, die für den Tierschutz und die Umwelt, aber auch für Erholungsmöglichkeiten in den Naturparks des Bundesstaates verantwortlich ist. 2008 wurde er vom Gouverneur Dave Heineman in den Nebraska Environmental Trust berufen. Er arbeitete auch in anderen Naturschutzgruppen wie Nature Conservancy, Ducks Unlimited und der US National Forest Foundation mit oder unterstützte sie.

Er gehörte darüber hinaus dem internationalen Beirat der Juvenile Diabetes Foundation und den Stiftungsvorständen der Universität von Nebraska und der Universität Nebraska Wesleyan in Lincoln an.

Nach Angaben von Korell lebte Stuart in Scottsdale und war mit der Verwaltung der Finanzinvestitionen seiner Familie befasst, spielte aber auch Golf und ging fischen.«
Damit steigt die Zahl der Todesfälle unter Bankern auf neun an:
  1. William Broeksmit (58): Der frühere hochrangige Manager der Deutschen Bank wurde am 26. Januar in seinem Haus in South Kensington in London erhängt aufgefunden.
  2. Karl Slym (51): Der geschäftsführende Direktor von Tata Motors wurde am 27. Januar im vierten Stock des Hotels Shangri-La in Bangkok tot aufgefunden.
  3. Gabriel Magee (39): der JPMorgan-Mitarbeiter stürzte sich am 27. Januar vom Dach der Europa-Zentrale von JPMorgan in London.
  4. Mike Dueker (50): Der Chefökonom einer amerikanischen Investmentbank, ein früherer Ökonom der US-Notenbank, wurde tot in der Nähe der Tacoma-Narrows-Brücke im Bundesstaat Washington aufgefunden.
  5. Richard Talley (57): Der Gründer des Unternehmens American Title Services in Centennial im US-Bundesstaat Colorado wurde Anfang des Monats tot aufgefunden. Offenbar hatte er sich mit einem Druckluftnagler erschossen.
  6. Tim Dickenson, ein Kommunikationsdirektor der Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re starb ebenfalls im Januar. Die genauen Umstände seines Todes sind noch unbekannt.
  7. Ryan Henry Crane (37): Der junge Manager starb vor einigen Wochen vermutlich durch Selbstmord. Bis auf einen kleinen Nachruf in der Stamford Daily Voice wurde bisher nichts über seinen Tod bekannt.
  8. Li Junjie (33): Der junge Banker sprang in dieser Woche vom Dach der Zentrale von JPMorgan in Hongkong.