In einigen Bereichen der amerikanischen Öffentlichkeit schließt man sich zunehmend der Besorgnis an, wie sie von Stephen Lendman, Michel Chossudovsky, Rick Rozoff und mir selbst sowie einigen wenigen anderen geäußert wurde, und erkennt die massiven Gefahren, die von der Krise ausgehen, die Washington in der Ukraine losgetreten hat.

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© Whitehouse
Die Marionettenpolitiker, die Washington in der Ukraine an die Macht bringen will, haben die Kontrolle über die gut organisierten und bewaffneten Rechtsradikalen verloren, die Juden und Russen angreifen und ukrainische Politiker einschüchtern. Die Regierung der Krim, einer russischen Provinz, die Chruschtschow 1954 der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zuschlug, erkennt die unrechtmäßige Regierung in Kiew, die mit illegalen Mitteln an die Macht gekommen ist, nicht an, und bat um russischen Schutz. Die ukrainischen Streitkräfte auf der Krim sind zu den Russen übergelaufen. Die russische Regierung kündigte an, sie werde auch die früheren russischen Provinzen im Osten der Ukraine unter ihren Schutz stellen.


Bereits Alexander Solschenizyn hatte darauf hingewiesen, dass es eine Dummheit der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewesen sei, die geschichtlich zu Russland gehörenden Landesteile an die Ukraine abzutreten. Aber damals erschien diese Maßnahme der sowjetischen Führung offensichtlich sinnvoll. Die Ukraine gehörte zur Sowjetunion und war seit dem 18. Jahrhundert von Russland regiert worden. Durch die Übergabe russischen Territoriums an die Ukraine sollten die Nazielemente im Westen der Ukraine, die während des Zweiten Weltkriegs aufseiten Hitlers gekämpft hatten, geschwächt werden. Auch die Tatsache, dass Chruschtschows Eltern 1908 in die Ukraine umgesiedelt waren und er dort aufwuchs, trug möglicherweise zu dieser Entscheidung bei.

Aber dies alles spielte erst dann eine Rolle, als die Sowjetunion und dann auch das frühere sowjetische Reich auseinanderbrachen. Auf Druck Washingtons wurde die Ukraine zu einem unabhängigen Staat und behielt die russischen Landesteile. Russland wurde aber eine langfristige Nutzung seines Marinestützpunkts Sewastopol auf der Krim zugesichert.

2004 versuchte Washington, die Ukraine im Zuge der durch Washington finanzierten so genannten »Orangenen Revolution« ganz zu übernehmen, scheiterte aber damit. Wie die für Europa zuständige Staatssekretärin im amerikanischen Außenministerium, Victoria Nuland, erklärte, habe Washington seit diesem gescheiterten Versuch fünf Milliarden Dollar in die Ukraine »investiert«, um dort die Propaganda und Agitation für eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union zu unterstützen.


Eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU würde das Land der Ausplünderung durch westliche Banken und Unternehmen öffnen. Aber Washingtons vorrangiges Ziel besteht darin, nahe der ukrainischen Grenze zu Russland amerikanische Raketenstützpunkte zu errichten, Russland seinen wichtigsten Schwarzmeer-Marinestützpunkt zu nehmen und von der Rüstungsindustrie im Osten der Ukraine abzuschneiden. Zudem liefe eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU früher oder später auf eine NATO-Mitgliedschaft hinaus. Bereits im Juli 1997 wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen der NATO und der Ukraine vereinbart.

Washington will Raketenbasen in der Ukraine errichten, um die russische nukleare Abschreckung zu unterlaufen und damit Russlands Möglichkeiten einzuschränken, sich dem amerikanischen Vormachtstreben zu widersetzen. Nur drei Länder stehen noch der weltweiten Vorherrschaft Washingtons im Wege: Russland, China und der Iran.

Der Iran ist von amerikanischen Militärstützpunkten umzingelt, und vor seiner Küste kreuzt die amerikanische Flotte. Die vom kriegstreiberischen Regime Obama angekündigte außenpolitische schwerpunktmäßige Neuausrichtung, der so genannte »Pivot to Asia«, soll China mit Luft- und Marienstützpunkten einkreisen. Auch Russland soll mit amerikanischen Raketen- und NATO-Basen umzingelt werden, was wiederum dazu führen würde, dass die korrupten amerikanischen Handlanger in den Regierungen Polens und der Tschechischen Republik, die dafür bezahlt wurden, amerikanische Raketen- und Radarstützpunkte zu akzeptieren, ihre Staaten zu vorrangigen Angriffszielen russischer Nuklearraketen machen. Washington hat die frühere russische und sowjetische Provinz Georgien, in der Josef Stalin geboren wurde, »gekauft« und ist derzeit dabei, diesen Marionettenstaat in die NATO zu integrieren.

Die westeuropäischen Handlanger Washingtons sind so gierig hinter dem Geld Washingtons her, dass sie die Tatsache ignorieren, dass diese extrem provokativen Schritte aus russischer Sicht eine direkte strategische Bedrohung darstellen. Derzeit scheinen sich die europäischen Regierungen in einer Stimmungslage zu befinden, die man nur noch mit »nach uns die Sintflut« bezeichnen kann.

Russland hat lange Zeit auf die langjährigen Provokationen Washingtons kaum reagiert, weil es hoffte, dass sich im Westen doch der gesunde Menschenverstand durchsetzen würde und es zu Gesten des guten Willens käme. Stattdessen wurde Russland von Washington und den europäischen Hauptstädten zunehmend dämonisiert und musste zahllose bösartige Verleumdungen durch die korrupten westlichen Medien hinnehmen, die sozusagen mit Schaum vor dem Mund gegen Russland wetterten. Der Großteil der amerikanischen und europäischen Öffentlichkeit wurde über die Medien so massiv gehirngewaschen, dass sie für Krise in der Ukraine, die in erster Linie durch die Einmischung Washingtons entstanden ist, nun Russland verantwortlich machen. So hörte ich gestern im öffentlichen amerikanischen Radiosender National Public Radio, wie eine korrupte Mitarbeiterin des 1914 u.a. von Walter Lippmann gegründeten Politikmagazins New Republic Putin als das Hauptproblem bezeichnete.

Die Ignoranz und das Fehlen jeglicher Integrität und Unabhängigkeit der amerikanischen Medien haben die Gefahr eines Krieges deutlich verschärft. Das Lagebild, das durch diese der sorglosen amerikanischen Öffentlichkeit vermittelt wird, ist völlig falsch. Eine informierte Öffentlichkeit hätte laut aufgelacht, als der amerikanische Außenminister John Kerry Russland vorwarf, unter »Verletzung des Völkerrechts« in die »Ukraine einmarschiert« zu sein. Kerry ist Außenminister eines Landes, das in flagranter Verletzung des Völkerrechts in den Irak, in Afghanistan und Somalia einmarschiert ist, den Sturz der Regierung in Libyen organisierte, immer noch versucht, die Regierung Syriens zu stürzen, die Zivilbevölkerung in Pakistan und dem Jemen mit Drohnen und Raketen angreift, dem Iran wiederholt mit einem Militärschlag droht, die von den USA und Israel ausgebildete georgische Armee auf die russische Bevölkerung Südossetiens hetzte und nun Russland mit Sanktionen belegen will, weil es seine Bevölkerung und strategische russische Interessen schützen will. Die russische Regierung bemerkte nur, Kerry habe die Heuchelei auf eine neue Ebene gehoben.

Kerry hat keine Antwort auf die Frage: »Seit wann unterstützen und verteidigen die USA ernsthaft das Konzept von Souveränität und territorialer Integrität?«

Wie immer lügt Kerry, dass sich die Balken biegen. Russland ist nicht in die Ukraine einmarschiert. Vor dem Hintergrund gewalttätiger russlandfeindlicher Äußerungen und Maßnahmen aus Kiew hat Russland lediglich eine geringe Zahl von Soldaten zur Verstärkung seiner Schwarzmeer-Militärstützpunkte entsandt. Da das ukrainische Militär auf der Krim zu Russland übergelaufen ist, werden die zusätzlichen russischen Truppen bald kaum noch notwendig sein.

Der Dummkopf Kerry, der sich in seiner Arroganz, Hybris und Bösartigkeit suhlt, hat direkte Drohungen gegenüber Russland ausgesprochen. Der russische Außenminister Sergei Lawrow wies Kerrys Drohungen als »inakzeptabel« zurück. Die Weichen stehen auf Krieg.


Man mache sich nur einmal die Absurdität der Situation klar. Kiew wurde von ultranationalistischen Rechtsradikalen übernommen. Eine Bande ultranationalistischer Schläger ist wohl das Letzte, das sich die Europäische Union (EU) als Mitgliedsstaat wünscht oder benötigt. Die EU zieht immer mehr Machtbefugnisse an sich und unterdrückt die Souveränität ihrer Mitgliedsstaaten. Man achte auch auf die Angleichung des neokonservativen Obama-Regimes mit den antisemitischen Rechtsradikalen. Die neokonservative Clique, die die amerikanischen Regierungen seit Clinton dominiert, besteht zum großen Teil aus Juden, von denen viele eine doppelte Staatsangehörigkeit in Israel und den USA besitzen. Die jüdischen Neokonservativen, die für Europa zuständige Staatssekretärin im Außenministerium Victoria Nuland und die nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice haben die Kontrolle über ihren Putsch an Rechtsradikale verloren, die »Tod den Juden« skandieren.

Die israelische Tageszeitung Haaretz berichtete am 22. Februar, der ukrainische Rabbi Mosche Rolf Azman habe »die Juden in Kiew aufgefordert, die Stadt und wenn möglich auch das Land zu verlassen«. Edward Dolinsky, Vorsitzender einer Dachorganisation ukrainischer Juden, beschrieb die Lage für die ukrainischen Juden als »düster« und forderte Israel zur Hilfe auf. So sieht die Lage aus, die Washington hervorgerufen hat und verteidigt, während es gleichzeitig Russland vorwirft, die ukrainische Demokratie zu unterdrücken. Bevor Washington sie stürzte, verfügte die Ukraine über eine demokratisch gewählte Regierung. Gegenwärtig besitzt die Ukraine keine rechtmäßige Regierung.

Jeder muss verstehen, dass Washington genauso in Bezug auf die Ukraine lügt wie es in Bezug auf Saddam Hussein und die Massenvernichtungswaffen im Irak gelogen hat, wie Washington in Bezug auf iranische Atomwaffen gelogen hatte, wie Washington gelogen hatte, als es dem syrischen Präsidenten Assad den Einsatz von Chemiewaffen vorwarf, und genauso wie Washington in Bezug auf Afghanistan, Libyen, die massenweise Ausspionierung durch die NSA und Folter gelogen hatte. Gibt es eigentlich irgendetwas, bei dem Washington nicht gelogen hätte?

Washington besteht aus drei Elementen: Arroganz, Anmaßung und Bösartigkeit. Etwas anderes gibt es dort nicht.