Bei einer Schießerei auf der Krim am 18. März wurden ein ukrainischer Soldat und ein Mitglied der prorussischen Selbstverteidigungs-Miliz getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe einer kleinen militärischen Einrichtung, bei der hauptsächlich Frauen beschäftigt waren. Das selbst ernannte Regime in Kiew reagierte sofort. Unmittelbar nach der Attacke, als die Lage noch völlig unklar war und keine verifizierten Details vorlagen, erklärte der »amtierende« Kiewer Ministerpräsident Jazenjuk: »Russische Soldaten eröffneten das Feuer auf ukrainische Armeeangehörige. Es ist ein Kriegsverbrechen, ohne jede Einschränkung.«Gleichzeitig ermächtigte der »amtierende« Kiewer Präsident Olexandr Turtschynow die auf der Krim stationierten ukrainischen Truppen, »zur Selbstverteidigung« ihre Schusswaffen einzusetzen.
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Wie sich später herausstellte, wurden die beiden Kontrahenten aus derselben Waffe eines Heckenschützen aus demselben Gebäude heraus erschossen. Es war eindeutig als Zwischenfall »unter falscher Flagge« geplant, um antirussische Aktionen in der Ukraine zu provozieren. Das lokale Innenministerium erklärte in einer Pressemitteilung, die Schüsse seien aus einem im Bau befindlichen Haus gegenüber der Einrichtung abgefeuert worden.

Der Vorfall war eine Kopie der viel größeren Scharfschützenattacke vom 22. Februar auf dem Maidan-Platz in Kiew. Durch diese Attacke wurde der Stunden zuvor ausgehandelte neue diplomatische Kompromiss zwischen der Regierung Janukowytsch, den drei im Parlament vertretenen Oppositionsparteien, den Demonstranten und der EU hinfällig.

Bei einem später abgehörten und am 5. März im Internet veröffentlichten Telefongespräch zwischen der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und dem estnischen Außenminister Urmas Paet spricht Letzterer von Beweisen dafür, dass am 22. Februar dieselben Scharfschützen auf Demonstranten und Polizisten geschossen hätten, und dass diese Scharfschützen von einem Gebäude geschossen hätten, das unter der Kontrolle des neonazistischen ukrainischen Rechten Sektors stand.

NATO-Taktik

Es gibt Berichte, wonach die Nachfolgeorganisation der US-Söldnertruppe Blackwater Security 300 als Scharfschützen ausgebildete private Soldaten in die Ukraine geschickt hat, aber diese Berichte sind noch nicht bestätigt. Bestätigt ist aber, dass der Einsatz von Scharfschützen und Heckenschützen eine beliebte Taktik in der irregulären Kriegsführung von US Army und Sondereinsatzkräften ist. Heckenschützen werden eingesetzt, um Terror, Angst und regierungsfeindliche Propaganda zu verbreiten. Sie sind integraler Bestandteil eines vom Westen unterstützten Regimewechsels.

Etwas gesunder Menschenverstand sagt bereits, dass keine rational denkende Regierung, die an der Macht bleiben will, unbekannte Heckenschützen einsetzen würde, um ihre Gegner einzuschüchtern. Schüsse auf unschuldige Demonstranten wären kontraproduktiv angesichts großen Drucks vonseiten westlicher Regierungen, die entschlossen sind, ein Klientelregime an die Macht zu bringen.

Heckenschützen wurden durch das Pentagon bei fast jeder US-unterstützten Farbenrevolution eingesetzt, angefangen von den Attacken auf eine wütende Menschenmenge, die 1989 in Rumänien gegen Ceauşescu demonstrierte. Scharfschützen US-amerikanischer Sondereinheiten oder private Söldner waren 2010 bis 2012 während des von den USA unterstützten »Arabischen Frühlings« in Ägypten, Tunesien und Libyen am Werk.

Im Handbuch der US Army von 2010 heißt es:
»Die Streitkräfte führen bewaffnete Konflikte, in der Regel in Form von Guerilla-Kriegsführung, gegen den Sicherheitsapparat des Gastlandes oder des besetzenden Militärs durch. Konflikt schließt auch Operationen ein, durch die die gegnerische Moral, der organisatorische Zusammenhang und die operationelle Funktionsfähigkeit angegriffen und geschwächt werden und der Gegner von der Bevölkerung isoliert wird.«
Der Einsatz von Heckenschützen, um in der Ukraine Wut gegen die Regierung zu schüren, steht an erster Stelle. Und eindeutig sind es US State Department und Pentagon, deren Pläne davon profitieren, nicht Moskau oder Janukowytsch.