Restaurants und eine Klinik wurden getroffen: Mindestens sechs Todesopfer haben wohl mehrere Explosionen in Nairobi gefordert. Betroffen war ein von vielen Somaliern bewohntes Viertel. Der Polizeisprecher vermutet einen Terroranschlag.
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© ReutersOpfer im Rettungswagen: Explosionen in Nairobi fordern Tote und Verletzte
Nairobi - Bei drei fast zeitgleichen Explosionen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind am Montag mindestens sechs Menschen getötet worden. "Wir vermuten, dass es ein Terroranschlag war", sagte Polizeisprecher Benson Kibue. Mindestens 25 Menschen seien bei den Detonationen in einem von vielen Somaliern bewohnten Viertel Nairobis verletzt worden.

Die Explosionen trafen den Angaben zufolge zwei kleine Restaurants und eine Klinik. In mindestens einem Fall sei vermutlich eine selbstgebaute Bombe explodiert, sagte Kibue. Nach Angaben von Augenzeugen könnten auch Granaten verwendet worden sein.

In den vergangenen Jahren hatte es in dem Viertel Eastleigh - auch "Klein Mogadischu" genannt - mehrfach Anschläge gegeben. Die Polizei machte dafür die radikale islamistische Schabab-Miliz verantwortlich. Erst vor einer Woche wurden in Kenia sechs Menschen getötet, als Unbekannte in einer Kirche nahe der Hafenstadt Mombasa das Feuer eröffneten.

Die Gewalt in Kenia nahm zu, seit das Land im Jahr 2011 Truppen in den Süden Somalias schickte, um dort gegen die Schabab-Miliz zu kämpfen. Die Islamisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida bekannten sich auch zu einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem im September 67 Menschen getötet worden waren.

Nur einen Tag zuvor hatte Präsident Uhuru Kenyatta ein Bündnis mit der somalischen Minderheit im Lande geschlossen, um künftige Anschläge der Schabab-Milizen zu verhindern. Er gab sich entschlossen, die seit Herbst 2011 laufende Terror-Kampagne zu beenden. Seit Kenia 2011 auf somalischem Boden an Aktionen gegen die al-Qaida-nahe Organisation Schabab teilnahm, ist das Land eines der häufigsten Ziele von Terroranschlägen der somalischen Rebellen.

mia/AP/Reuters/AFP