weizen korn getreide
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Manchen Menschen bereitet das Klebeeiweiß Gluten heftiges Bauchgrimmen: Nach dem Verzehr von Weizen, Gerste & Co. leiden sie unter Krämpfen, Übelkeit und Durchfall. Helfen könnte ihnen ein körpereigener Eiweißstoff, zeigt eine Untersuchung. Damit wäre erstmals eine ursächliche Behandlung der Beschwerden möglich.

Bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) entzündet sich der Dünndarm, sobald die Patienten Gluten zu sich nehmen. Langfristig führt das dazu, dass die Schleimhaut degeneriert und Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden können.


Kommentar: ... was in weiterer Folge dazu führt, dass sich der Darm im Umfang erweitert, um durch die größere Oberfläche den Nährstoffmangel zu kompensieren, was in weiterer Folge zu einem vergrößerten Unterbauchvolumen führt, der sogenannte 'Weizenbauch', der wie ein 'Bierbauch' aussieht. Davon Betroffene müssen daher nicht unbedingt 'fettleibig' sein und können trotz diesem Bauch relativ schlanke Arme und Beine haben.


Mangel an Entzündungshemmern

Ein Team aus kanadischen französischen und Schweizer Wissenschaftlern hat nun herausgefunden, dass die Betroffenen nur geringe Mengen des körpereigenen Proteins Elafin produzieren, das eine entzündungshemmende Wirkung hat.

Die Forscher untersuchten daraufhin, ob größere Mengen Elafin die Entzündungsreaktionen im Darm verhindern könnten. Dazu veränderten sie harmlose Nahrungsmittelbakterien genetisch so, dass sie eigenständig Elafin produzierten. Diese brachten die Wissenschaftler in den Darm von Mäusen ein, die unter einer Glutenunverträglichkeit litten. Tatsächlich reagierten die geimpften Tiere im Anschluss weniger heftig auf das Klebeeiweiß.

Strenge Diät

Für Menschen, die unter Zöliakie leiden, war bislang die Einhaltung einer streng glutenfreien Ernährung die einzige Möglichkeit, beschwerdefrei leben zu können. Doch das ist aufwendig: Das Klebeeiweiß steckt in allen gängigen Brot- und Gebäcksorten sowie in Nudeln, wird aber auch häufig als Verdickungsmittel eingesetzt.

Eine Zöliakie tritt nur bei Menschen auf, die genetisch vorbelastet sind. Allerdings entwickelt längst nicht jeder Mensch mit den entsprechenden Genen tatsächlich auch eine Glutenunverträglichkeit. In Deutschland reagiert etwa einer von 200 Menschen überempfindlich auf das Klebeeiweiß. Allerdings entwickeln nur zehn bis 20 Prozent das Vollbild der Erkrankung. Die Mehrheit hat untypische oder gar keine Symptome. (cf)