Arecibo-Observatorium
© afpSignale aus fernen Welten: In Puerto Rico steht das Arecibo-Observatorium, was nun auch ungewöhnliche Radiowellen dokumentiert hat.
Was außerhalb unserer Galaxie passiert, lässt sich nur mit hochempfindlichen Radioteleskopen erforschen. Ein südamerikanisches Observatorium bestätigt nun die Signalmessung australischer Kollegen.

In den Jahren 2011 und 2012 empfingen Astronomen an einem australischen Observatorium eine Reihe von kurzen aber kräftigen Funksignalen. Die Signale wurden nirgendwo anders registriert, sodass schnell Zweifel an ihrer Herkunft aufkamen. Jetzt aber hat auch das Aricebo-Observatorium auf Puerto Rico Daten aufgezeichnet, die eine reale Existenz der Signale nahelegen.

Bislang hatte nur das Parkes-Radio-Teleskop in New South Wales (Australien) die energiereiche Strahlung gemessen. Die Salven von etwa zwölf Signalen kamen vermutlich aus einer Region außerhalb unserer Galaxie. Innerhalb von nur wenigen Millisekunden entlud jede Funksalve so viel Energie wie die Sonne in 300.000 Jahren abgibt.

Möglicherweise stecken Neutronensterne hinter den Radiosignalen

Astronomen haben bereits diverse Theorien aufgestellt, woher die Energieentladungen stammen könnten. Zum einen handelt es sich vielleicht um so genannte Blitzare - also Neutronensterne, die aufgrund ihrer Masse eigentlich zu einem schwarzen Loch kollabieren sollten, durch eine schnelle Rotation dies jedoch verhindern. Auch Magnetare gehören zu den Erklärungsversuchen der Astronomen. Diese Neutronensterne haben superstarke Magnetfelder, entstehen bei einer Supernova, geben kräftige Gammastrahlensalven ab und kollabieren in kurzer Zeit zu einem schwarzen Loch.

Die neuen Beobachtungen wurden bereits am 2. November 2012 in Aricebo, wo das zweitgrößte Radioteleskop der Welt steht, aufgezeichnet. Die Daten zeigen einen massiven 3 Millisekunden langen Ausschlag - aber anders als bei Radiowellen, die einige Pulsare erzeugen, wiederholte sich die Energiesalve nicht. Analysen zeigten, dass der Ursprungsort der Signale viele Millionen Lichtjahre entfernt sein muss.