Die slowakische ABC Klima muss Konkurs anmelden. Der Verlust eines 8,5-Millionen-€-Auftrags in Russland gab ihr den Rest. Auch in Österreich führt bereits ein Unternehmen seine Pleite auf die Probleme in Russland zurück.


Kommentar: Nicht "die Probleme in Russland"! Es sind die problematischen Sanktionen gegen Russland, die von der EU unter USA-Einfluss einseitig beschlossen wurden!


Bratislava-Güssing. Infolge der EU-Sanktionen gegen Russland ist ein erstes slowakisches Unternehmen pleitegegangen. ABC Klima habe Konkurs angemeldet, nachdem ein Vertrag im Wert von 8,5 Millionen € geplatzt sei, berichtet die slowakische Tageszeitung "Hospodarske noviny". Mehr als 100 Menschen hätten ihren Job verloren.

Der Klimaanlagenlieferant sollte sich in Russland am Bau von Gesundheitseinrichtungen beteiligen. Das Projekt wäre mit Geldern aus Brüssel finanziert worden. Das Unternehmen war bereits wegen der Krise im Bauwesen angeschlagen.

Zulieferer

Die Sanktionen haben das Geschäft definitiv gestoppt, was für die Slowaken das endgültige Aus bedeutet. Sein Unternehmen habe mehr als ein Jahr lang am Projekt gearbeitet, sagte Peter Pochaba, Geschäftsführer von ABC Klima, den Verlust könne die Firma nicht mehr verkraften.

Folgen der Sanktionen werden wahrscheinlich weitere Unternehmen treffen, vor allem aus dem Maschinenbau. Einige Firmen dürften Verträge in Russland verlieren. Zulieferer müssen auch um Geschäfte mit deutschen Firmen bangen, die Rüstungstechnik nach Russland liefern.

Sanierungsverfahren in Güssing

Am Donnerstag ist über das Vermögen der Güssinger Firma Dunst GmbH am Landesgericht Eisenstadt aufgrund eines Eigenantrages das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, teilte der Österreichische Verband Creditreform am Freitag mit. Der Aktiva von rund 858.000 Euro stehen Passiva von rund 5,8 Mio. Euro gegenüber. Insolvenzgrund sei die politische Lage in Russland und der Ukraine.

Konkret gehe es um Forderungsausfälle durch die politische Lage in den beiden Ländern, weil dort zahlreiche Kunden betreut wurden. Durch die fehlende Liquidität konnten Maschinen nicht fertiggestellt werden und stehen mit hohem Wert unverkauft im Unternehmen. Die Suche nach einem Investor mit Hilfe der WIBAG war bisher erfolglos. Nur mit Hilfe des Sanierungsverfahrens sei die Firma sanierbar, hieß es in der Aussendung.

Das Unternehmen, das im Jahr 1999 gegründet wurde, beschäftigt sich mit der Erzeugung von Kabelverseilmaschinen. Es sind 32 Dienstnehmer und laut Creditreform über 65 Gläubiger betroffen. Der Alpenländischer Kreditorenverband AKV Europa berichtete in einer Pressemitteilung von 60 Gläubigern, der Kreditschutzverband von KSV1870 von 63 Gläubigern. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Schon 2009 Zwangsausgleich

Laut AKV habe die Schuldnerin angegeben, dass es infolge der internationalen Wirtschaftskrise zu Auftragsrückgängen gekommen sei. Darüber hinaus trat durch die schlechte Zahlungsmoral von ausländischen Kunden ein erheblicher Engpass auf, sodass bereits im Jahre 2009 über das Vermögen der Schuldnerin ein Konkursverfahren beim Landesgericht Eisenstadt eröffnet wurde. Das Verfahren wurde in weiterer Folge mit der Annahme eines Zwangsausgleiches beendet.

Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten. Als Sanierungsmaßnahme wurden im Unternehmen laut AKV Maßnahmen ergriffen, um eine Produktions- und Leistungssteigerung zu erreichen. Zum Insolvenzverwalter wurde die Rechtsanwältin Elisabeth Hrastnik bestellt.