In der ostukrainischen Industriemetropole Donezk, die seit Wochen zwischen Militär und Milizen umkämpft ist, ist die Wasserversorgung völlig zusammengebrochen. Die Stadtbehörden versprechen, Trinkwasser mit Tankwagen an die Bevölkerung zu verteilen.
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Wegen dem Stromausfall ist die Wasserversorgung aus dem Werchnekalmiusskoje Stausee eingestellt worden, teilte ein Sprecher im Bürgermeisteramt mit. Wie ein Korrespondent der RIA Novosti berichtet, ist die Stadt komplett ohne Trinkwasser. Die Einwohner decken sich mit Flaschenwasser ein. An Trinkwasserkiosken bildeten sich lange Schlangen. Die Reparaturen haben bereits begonnen, hieß es aus dem Bürgermeisteramt weiter. Die Bevölkerung werde mithilfe von 200-Liter-Tankwagen mit Wasser versorgt werden. Seit Montagmorgen steht Donezk wieder unter Beschuss. Sowohl aus dem Norden als auch aus dem Süden der Stadt sind Explosionen zu hören. Laut Einwohnern sind der Mobilfunk und die Stromversorgung in weiten Teilen der Stadt ausgefallen.

Die Gefechte zwischen Militär und bewaffneten Regierungsgegnern am Donezbecken dauern seit April an. Die damalige ukrainische Übergangsregierung hatte Panzer, Kampfjets und Artillerie gegen die östlichen Industrie-Regionen Donezk und Lugansk geschickt, weil diese den Februar-Umsturz nicht anerkannt und „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten. Bei dem noch immer andauernden Militäreinsatz sind nach UN-Angaben mehr als 2000 Zivilisten getötet und mehr als 5000 weitere verletzt worden. Zudem gibt es in der Ost-Ukraine mindestens 100.000 Binnenvertriebene.