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Es brodelt, glühend heiße Lava strömt bereits ins Tal, im Krater bildet sich Magma: Auf den Philippinen könnte einer der gefährlichsten Vulkane der Welt ausbrechen. Die Einheimischen fliehen, für Touristen werden Aussichtsplattformen aufgebaut.

Rund 60.000 Menschen leben in der unmittelbaren Gefahrenzone des Mayon. Hunderttausende im weiteren Umkreis könnten von einer großen Eruption betroffen sein. Jetzt könnte es ernst werden: Der Vulkan auf den Philippinen brodelt immer stärker, die Erde bebt.

Das Militär hat damit begonnen, Zehntausende Menschen in der Provinz Albay in Sicherheit zu bringen, nachdem Experten vor einem Ausbruch gewarnt hatten. Wann die Menschen zurückkehren dürfen, ist unklar.

Lavaströme bahnten sich am Mittwoch einen glühenden Weg ins Tal. Die Vulkan- und Erdbebenwarte registrierte innerhalb von 24 Stunden etwa 45 merkliche Erdstöße und mehr als 250 Gesteinslawinen am Krater, wie die Behörde mitteilte. Offenbar ströme Magma auf.

"Im Krater befindet sich Magma, und ein gefährlicher Ausbruch ist innerhalb der nächsten Wochen möglich", berichtete die Erdbebenwarte. Die Behörde hat Alarmstufe drei ausgerufen; die Skala geht bis fünf. Der knapp 2500 Meter hohe Vulkan liegt rund 330 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila.

Gefährliche Asche

Besonders gefürchtet sind Hunderte Grad heiße Aschelawinen, die plötzlich und nahezu lautlos zu Tal schießen können. Akut gefährdet sind fünf Städte und drei weitere Orte. Mehr als 10.000 Menschen seien bereits von Armeelastwagen in Schutzzentren gebracht worden, sagte ein Militärsprecher.

Es wird erwartet, dass bei einem Ausbruch des Mayon auch der nahe Flughafen Legazpi geschlossen wird. Trekkingtouren in die Nähe des Vulkans werden eingeschränkt und Aussichtspunkte eingerichtet, von denen aus das erwartete Naturspektakel aus der Entfernung beobachtet werden kann.

Der Mayon ist seit 1616 rund 50-mal ausgebrochen, er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Beim heftigsten Ausbruch kamen im Jahr 1814 mehr als 1200 Menschen ums Leben. Bei einem weiteren Ausbruch 1993 starben 79 Menschen. Im Mai 2013 waren deutsche Urlauber bei einem Ausbruch ums Leben gekommen.

boj/dpa