Gorbatschow und Putin
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Ex-UdSSR-Präsident Michail Gorbatschow sieht vorerst nur „Anzeichen“ eines Kalten Krieges zwischen Russland und den USA. „Einen Kalten Krieg gibt es noch nicht, Anzeichen dafür sind aber da“, sagte er in einem Interview für den russischen Radiosender RSN.

„Einen Kalten Krieg darf es nicht geben. Er würde sich Jahrzehnte hinschleppen. Ich bin dafür, dass nach einem Ausweg aus der jetzigen nicht normalen Situation gesucht wird.“

Nach Ansicht Gorbatschows hat die russische Staatsführung eine richtige Position bezogen. „Man darf nicht den Kopf und den gesunden Verstand verlieren. Wir sind eine starke Nation. Wir haben etwas zu sagen und auch das, worauf wir uns stützen können.“

Auf die jüngste Uno-Rede von Barack Obama eingehend, in der der US-Präsident die „russische Aggression in Europa“ neben der Terrorgruppierung IS und der Ebola-Seuche als die drei größten globalen Bedrohungen bezeichnet hatte, meinte Gorbatschow: „Die größte ‚Seuche‘, die wir haben, ist Amerika und sein Anspruch auf die Führungsposition. Die Ukraine und andere Dinge dienen dabei nur als Vorwand.“

Wie er sagte, war es auch in seiner Zeit aus UdSSR-Präsident kompliziert, die Beziehungen mit den USA zu verändern. „Schwierig war es auch für unsere Bürger, die der Meinung waren, dass wir keine Kontakte zu denen finden und dass auf die USA kein Verlass ist“, so Gorbatschow. „Amerika ist aber ein großes Land, und wir müssen gute Beziehungen haben.“