Binnen Stunden nach dem Unglück des malaysischen Flugs MH17 am 17. Juli, und während die Wrackteile und Körper der Opfer noch qualmten, wussten die westlichen Politiker bereits, was passiert und wer dafür verantwortlich war. Diese Tatsache allein ist äußerst suspekt und erinnert an die 9/11-Anschläge, als binnen einer Stunde, nachdem das erste Flugzeug das Gebäude des Welthandelszentrums (WTC) getroffen hatte, westliche Politiker und Medien-Experten Osama bin Laden zum wahrscheinlichen Täter gemacht haben. Lasen sie in beiden Fällen ein vorbereitetes Skript ab?
MH17
© RIA Novosti. Andrei Stenin
Ungeachtet dessen, was Sie gehört haben könnten oder glauben gehört zu haben, gibt es keine offizielle Stellungnahme zu dem, was mit Flug MH17 passierte. Wenn Sie 'wissen', dass Russland dafür verantwortlich war, dann sind Sie den Lügen und der anti-russischen Propaganda des Westens zum Opfer gefallen.

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Fünf Stunden nach dem Crash von Flug MH17 hat US-Vizepräsident Biden verkündet, dass dies "kein Unfall" war und dass das "Flugzeug abgeschossen wurde". Woher wollten sie das gewusst haben?

Während die US-Regierung 'Geheimdienstquellen' zitierte und behauptete, im Besitz von Satellitenaufnahmen zu sein, die beweisen sollten, dass eine BUK-Rakete das Flugzeug abgeschossen hatte, und dass angesichts des Gebiets der Absturzstelle es die 'Rebellen' gewesen sein müssen, konnte sie dennoch keine Beweise zur Unterstützung ihrer Behauptungen vorbringen.

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Ein Screenshot aus der Präsentation des russischen Militärs über den Ereignisablauf vom Absturz des Flugs MH17
Auf der anderen Seite hat Russland öffentlich Satellitenaufnahmen präsentiert, die seine Behauptungen untermauern, dass ukrainische Streitkräfte mehrere BUK-Raketenwerfer ins Gebiet 5km vor Donezk und in die Gegend nahe dem durch Separatisten kontrollierten Territorium am 14. Juli disloziert und am 18. Juli wieder in ihre ursprüngliche Position zurückgebracht hatten, was die Frage aufwirft, was die Boden-Luft Raketen in dieser Gegend zu suchen hatten, da zu dem Zeitpunkt jeder wusste, dass die Separatisten keine Flugzeuge besitzen. Die russische Regierung hat ebenso Beweise dafür geliefert, dass ein 'ukrainisches Kampfflugzeug' den Flug MH17 kurz vor seinem Absturz verfolgte und dass dieses Kampfflugzeug die Absturzstelle mehrere Minuten lang nach dem Unglück umkreiste. Interessanterweise hat die russische Regierung bekanntgegeben, dass laut ihrer Daten ein 'experimenteller' US-Satellit genau zu dem Zeitpunkt des Absturzes von MH17 unmittelbar über der Ost-Ukraine flog. Ein Zufall? Wenn dies der Fall ist, dann müsste es ein ziemlich großer Zufall gewesen sein.

Jedoch besteht die beste Vorgehensweise zur Feststellung der Absturzursachen des Flugs MH17 nicht in der Analyse von Satellitenaufnahmen, sondern in der Analyse der Wrackteile des Flugzeuges selbst. Während die Untersuchung im Gange ist, wurden einige Details und Aufnahmen von Flugzeugteilen veröffentlicht. Als zum Beispiel OSCE-Sprecher Michael Bociurkiw gefragt wurde, ob er etwas gesehen habe, was erklären könnte, was dem Flug MH17 zugestoßen war, hat er Ende Juli dazu einem australischen Interviewer gesagt:
Es gab zwei oder drei Rumpfteile, die so richtig durchlöchert wurden, es sah beinahe so aus, als ob sie durch sehr intensives Maschinengewehrfeuer entstanden sind, das diese einzigartigen Löcher hinterlassen hat, die wir nirgendwo sonst gesehen haben. Wir wurden ebenso gefragt, ob wir Teile [einer] Rakete gesehen hatten. Nein, das haben wir nicht, so lautete unsere Antwort. Und wenn es welche gäbe, dann hätten wir sie vermutlich nicht als solche erkannt, da wir dafür kein geschultes Auge haben. Doch nun gibt es Experten, die dazu imstande wären.
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Ein durchlöchertes Teil des Rumpfs von MH17
Ende Juli behauptete Herr Bociurkiw - also vor über einem Monat - dass es Menschen an der Absturzstelle gab, die sich eingehend mit den Wrackteilen befassten und imstande wären festzustellen, ob das Flugzeug von einer Rakete getroffen wurde. Was ist aus dieser gescheiten Untersuchung der Beweise herausgekommen? Nichts; jedenfalls nichts, was sie oder die Regierungen, mit denen sie verbunden sind, bereit sind zu veröffentlichen. Nun, warum glauben Sie, ist das so? Wenn ein Beweis gefunden worden wäre, der die hysterischen, vorschnellen und geschwollenen Behauptungen der US- und EU-Politiker bestätigt hätte, dass die Rebellen den Flug MH17 mit einer aus Russland gelieferten Rakete abgeschossen hätten und deswegen Putin ein Serienmörder wäre, denken Sie, sie hätten dies nicht schon längst an die große Glocke gehängt?

Doch gibt es noch einen anderen Grund dafür, warum es unwahrscheinlich ist, dass eine BUK M1 Rakete MH17 traf. Schauen Sie sich dieses kurze Video vom Abschuss einer BUK Rakete an. Bemerken Sie den langen weißen Schweif, der ziemlich lange nach dem Raketenstart sichtbar bleibt, und dass der Zusammenprall vom Boden aus beobachtet werden kann. Angesichts der Tatsache, dass MH17 in einer ziemlich dicht bevölkerten Gegend abstürzte ist es sehr wahrscheinlich, dass zumindest einige Menschen diesen Raketenschweif gesehen hätten, der in Richtung dieses todgeweihten Flugzeugs streifte, und dass diese Augenzeugen unmittelbar danach jemandem darüber berichtet hätten. Doch kein einziger Augenzeuge hat darüber berichtet, einen Raketenschweif an diesem Tag nahe der Absturzstelle gesehen zu haben.

Dennoch gab es Augenzeugen zu diesem Vorfall und was sie sahen, erzählt uns eine andere Geschichte:
Alexander, ein anderer Einheimischer, der Zeuge des Flugzeugabsturzes war, schaute Fernsehen und als er "das Getöse und zwei Explosionen" hörte, ging er hinaus um zu sehen, was sich abspielte.

"[Ich] habe ein drehendes Flugzeug ohne einen Flügel gesehen, etwas fiel aus ihm heraus. Das Flugzeug wurde abgeschossen", sagte er RussiaToday. "Es gab Explosionen im Himmel. Und abgesehen von mehreren lauten Geräuschen, die vom Flugzeug selbst kamen, habe ich das Brummen gehört, das von Kampfjets ausgeht."
An dieser Stelle können wir also vorläufig schlussfolgern, dass die Beweise (und der Mangel an Beweisen) nahe legt, dass etwas anderes als eine BUK Rakete für den Abschuss der MH17 benutzt wurde. Was also war es?

Die verfügbaren Bilder der Rumpfes von MH17 untermauern den Schluss von Herrn Bociurkiw: Die MH17 wurde von großkalibrigem Maschinengewehrfeuer getroffen, wobei das Feuer sich gezielt auf den Cockpit-Bereich konzentrierte. Angesichts der Höhe von 33.000 Fuß gibt es nur eine plausible Erklärung für den Ursprung dieses Maschinengewehrfeuers: Das 'ukrainische' Kampfflugzeug, welches von einer russischen zivilen Radaranlage erfasst wurde, als dieses in der Nähe von MH17 flog. Bedeutet das, dass der Befehl zum Abschuss von MH17 von der ukrainischen Regierung in Kiew kam?

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Eine Rekonstruktion der Rumpfteile von MH17, die offensichtlich zum Cockpit-Bereich passen
Angesichts der Art und Weise, wie Russland und Putin selbst durch den Westen diffamiert werden, zielte der Plan zweifelsohne auf die Dämonisierung von Putin als einen 'Serienmörder' ab, dennoch heißt dies nicht unbedingt, dass das Regime in Kiew darin verwickelt war. Die Vorstellung, dass der unterwürfige Liebling des US-Außenministeriums, Premierminister Arsenij Jazenjuk, oder der Puppenoligarch Poroschenko, politisches Gewicht oder hinreichende Erfahrungen hatten, um eine Operation zum willkürlichen Mord an 283 Zivilisten anvertraut zu bekommen, ist einfach lächerlich. Historisch gesehen sind solche Operationen das Werk von westlichen Geheimdiensten, die unter höchster Geheimhaltung agieren und ihre Operationen sorgfältig Wochen bzw. Monate im Voraus planen.

Die Russen haben bekanntgegeben, dass es sich bei diesem Kampfflugzeug höchstwahrscheinlich um ein Su-25 handelt. Das Su-25 in der Basisausstattung ist ein etwas 'veraltetes' Flugzeug, das ohne Druckkabine ausgestattet ist, was bedeutet, dass ein beliebig langes Fliegen oberhalb seiner Betriebshöhe von 7.000 Metern für den Piloten problematisch ist (MH17 flog in einer Höhe von 10.000 Metern). Das serienmäßige Su-25 ist auch mit ziemlich einfachen Instrumenten und Waffen ausgestattet, hat nur ein laserbasiertes Waffenlenksystem und abgesehen davon, dass das Flugzeug für die Erfassung von Bodenzielen konstruiert wurde, hat es einen Fehlerbereich von bis zu 13 Fuß. Falls das Su-25 nicht näher als 3-5 km zur MH17 heranfliegen konnte und nur ein laserbasiertes Waffenlenksystem an Board hatte, dann wäre eine genaue Zielerfassung des Cockpits nicht möglich gewesen ... das heißt, mit einer serienmäßigen Su-25.

Seit den Siebzigern wurden etliche Varianten von Su-25 produziert. Das neueste Model ist die Su-25KM 'Scorpion', die Anfang 2001 durch seinen ursprünglichen Hersteller Tbilisi Aircraft Manufacturing aus Georgien in Kooperation mit Elbit Systems aus Israel angekündigt wurde.
Das Flugzeug setzt auf das Standard-Flugwerk von Su-25 auf und wurde durch fortschrittliche Bordelektronik, inklusive Glas-Cockpit, digitalem Kartengenerator, helmintegriertem Display, computergesteuertem Waffensystem, Fähigkeit zur umfangreichen Missionsvorplanung und voll redundante Ersatzsysteme aufgebessert. Die Leistungssteigerungen beinhalten ein hoch akkurates Navigationssystem, präzise Waffensystemlieferung, Leistungsfähigkeit zum Allwetter- und Tag-/Nachteinsatz, Kompatibilität mit NATO-Standards, hochmoderne Sicherheits- und Überlebenssysteme [...]
Ein Kugel-Hagel von einer Su-25MK 'Scorpion' (was die runden Einschuss- und die gezackten Ausschusslöcher im Flugzeugrumpf erklären könnte), gerichtet auf den Cockpit-Bereich von MH17, hätte die Piloten mit Sicherheit umgebracht und dadurch die Kommunikation mit der Flugverkehrskontrolle oder ein paar anderen in der Nähe fliegenden Flugzeugen auf Notfrequenz unterbrochen. Dennoch wäre es zu riskant gewesen, es dabei zu belassen und darauf zu hoffen, dass keine Passagiere überleben, die etwas ausplaudern könnten. Eine viel 'sicherere' Methode um MH17 'auszuschalten' und viel Verwirrung über die eigentliche Absturzursache zu stiften, bestand darin, im Flugzeug eine Bombe zu legen und sie vor bzw. nach dem Angriff des Cockpits explodieren zu lassen. In diesem Szenario wurde die Bombe höchstwahrscheinlich am Flughafen Schiphol im Flugzeug deponiert. Wenn es Sie interessiert, was hinter den Kulissen am Schiphol abläuft, lesen den Artikel von Niall Bradley, Asymmetrische Kriegsführung: MH17 Terror unter falscher Flagge und der "Krieg" gegen Gaza und Putin.

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SU-25 vor und nach dem Upgrade auf KM 'Scorpion'
Einige Leute haben vor ein paar Monaten viel Lärm um die Tatsache gemacht, dass ein "Duplikat" einer Boeing 777 der malaysischen Fluggesellschaft am Flughafen Ben Gurion aufbewahrt wurde. Wie ich damals betonte, gibt es bzw. wird es bald mindestens 13 solcher "Duplikate" von Boeing 777 der malaysischen Fluggesellschaft auf der ganzen Welt geben. Diese Tatsache selbst ist also nicht so spannend, obwohl Christopher Bollyn ein paar interessante Zusammenhänge zwischen einem Israeli namens Yaron Mofaz, der ein Foto der MH17 kurz vor ihrem Abflug aus Schiphol gemacht hat, und ihrem "Duplikat" am Ben Gurion Flughafen entdeckte.

Auch ohne Berücksichtigung der exakten Art und Weise, wie MH17 abgeschossen wurde, können wir an diesem Punkt einige sinnvolle Schlüsse ziehen: Eine BUK Rakete hatte mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mit dem Absturz von MH17 zu tun; ein Kampfflugzeug hat das Cockpit von MH17 beschossen; alle Aufzeichnungen der Kommunikation mit MH17 wurden allem Anschein nach durch ukrainische Behörden beschlagnahmt.

Zur Zeit warten wir immer noch auf den vorläufigen Untersuchungsbericht der niederländischen Behörden, dennoch sollten wir nicht zu viel davon erwarten. Wenn der Lockerbie-Crash uns einen Anhaltspunkt darüber gab, wie suspekt mit Abstürzen von kommerziellen Linienflugzeugen umgegangen wird, dann werden wir mindestens drei Jahre auf etwas Stichhaltiges und die nächsten vier Jahre auf einen Gerichtsprozess warten, wenn überhaupt. Angesichts der wahrscheinlichen Täter wird es in diesem Fall aller Voraussicht nach dazu kommen, dass das gesamte Ereignis weggeschoben und totgeschwiegen wird. Schließlich hat der Vorfall seinen Zweck bereits erfüllt: 298 unschuldige Menschen wurden dem pathologischen Drang von westlichen Mächten geopfert, um Wladimir Putin zu dämonisieren und um westliche Bevölkerungen davon abzuhalten, seine Botschaft des Friedens, des guten Willens und einer Welt frei von dem beherrschenden und toxischen Einfluss des anglo-amerikanischen Imperiums, ernsthaft in Erwägung zu ziehen.