Die USA haben verkündet, dass sie 2015 die Zahl ihrer Kampfpanzer in Europa auf 150 erhöhen werden. Ein Großteil soll zunächst in US-Militärbasen in Deutschland „in Position gebracht“ werden.
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© Flickr / US-Army Europe
Dem US-Verteidigungsministerium zufolge, wollen die USA ihr Kontingent an M1 Abrams Kampfpanzern und M2A3 Schützenpanzer im Rahmen von geplanten NATO-Manövern 2015 in Polen und im Baltikum auf 150 erhöhen.

Laut Generalleutnant Ben Hodges, dem neuernannten Kommandeur der US-Armee in Europa, sollen zwar die Truppen nach den Übungen in die USA zurückkehren, aber die Panzer selbst sollen in Europa, vor allem in US-Stützpunkten in Deutschland, verbleiben.


“Die US-Truppen werden kommen, trainieren und dann zurückkehren. Die Ausrüstung wird aber hier bleiben“, so Hodges in einem Telefon-Interview mit AFP am Dienstag. Der Kommandant der US-Truppen in Europa befindet sich gerade in Estland im Rahmen der US-Operation „Atlantic Resolve“, die laut Hodges zur Aufgabe hat osteuropäischen NATO-Staaten die an Russland grenzen, vor der Bedrohung „eines wiedererwachten Russlands“ zu schützen.

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“Die 100 Kampfpanzer die nächstes Jahr nach Europa gebracht werden, sollen zunächst in Deutschland in Position gebracht werden“, betont Hodges im Interview.

„Ich analysiere gerade die Möglichkeiten die es gibt, um diese Ausrüstung dann in schmaleren Einheiten, in Kompagnie- oder Bataillonsstärke zu verteilen. Vielleicht im Baltikum, in Polen, Rumänien, Bulgarien und solchen Orten“, führt der US-Kommandeur weiter aus.

Dies sind nicht die ersten Kampfpanzer, die die USA nach Ende des Kalten-Krieges nach Deutschland verlegen. Erst im Januar hatten die USA bereits 29 neue Abrams Kampfpanzer auf ihren Militär-Stützpunkt in Grafenwöhr, Oberpfalz, verlegt.

“Dies wird so weitergehen” bestätigt der General und verwies darauf, dass die Präsenz amerikanischer Panzer auch 2016 aufrechterhalten wird.


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Die Tatsache, dass die NATO Kräfte an der russischen Grenze konzentriert wurde bereits mehrfach von Moskau scharf kritisiert.

“Wir sollten eine angemessene und zugleich abgewogene Antwort auf die NATO-Expansion an unserer Grenze finden und auch berücksichtigen, dass der Westen ein globales Raketenabwehrsystem sowie sein Arsenal an Hochpräzisionswaffen weiter aufbaut, erklärte der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, in Reaktion auf das westliche Expansionsstreben.