Da es bereits zuvor zu Angriffen Kiews unter falscher Flagge gekommen ist, liegt der Verdacht nahe, dass auch der jüngste Raketenangriff auf Mariupol in diese Kategorie gehört. Es bleibt abzuwarten, was weitere Ermittlungen enthüllen werden. In den vergangenen Monaten der Kämpfe versuchte Kiew immer wieder, den Donbass-Selbstverteidigungskräften die Schuld für von der ukrainischen Regierung begangene Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuzuschieben. Dazu gehörten schreckliche Abscheulichkeiten wie der Einsatz von Streubomben, chemischer und anderer verbotener Waffen sowie nicht zuletzt der Abschuss des Passagierflugzeugs MH17.


Systematisch werden Wohngebiete und andere nichtmilitärische Bereiche beschossen. In Wolnowacha und Donezk wurden Busse angegriffen und bewusst Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, ermordet.

Am Sonntag starben bei einem Raketenangriff auf Mariupol Berichten zufolge 30 Menschen. Die Separatisten und Kiew machen sich gegenseitig verantwortlich. In einem Bericht der Behörden in Donezk heißt es:
»Insgesamt kamen unmittelbar 23 Menschen, darunter ein Kind, ums Leben. 93 Personen, darunter acht Kinder, wurden verletzt. 75 Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Sieben Personen, darunter ein weiteres Kind, erlagen später ihren Verletzungen.«
Ein Sprecher der Separatisten erklärte:
»[U]nsere Milizen verfügen über keine Waffensysteme, mit denen sie dieses Gebiet beschießen könnten. Unsere Stellungen sind einfach zu weit entfernt. Nach unseren Informationen wurden die Raketen aus dem Viertel Stariy Krim abgefeuert (etwas weniger als zehn Kilometer vom Zentrum Mariupols entfernt). Dort sind ukrainische Truppen stationiert. Unserer Ansicht nach handelt es sich um eine Provokation seitens der ukrainischen Armee.«
Auch der stellvertretende Parlamentspräsident der Volksrepublik Donezk (DPR), Denis Puschilin, bezeichnete den Zwischenfall als »lediglich eine weitere Provokation Kiews. Es steht bereits fest, wer Mariupol beschossen hat, in welcher Region sich diese Kräfte befinden, und von welchem Punkt aus der Beschuss erfolgte.« Soweit er informiert sei, stammten die Raketen von einem Grad-Mehrfachraketenwerfer.

»Unsere Milizeinheiten verfügen nicht über so weitreichende Geschütze, dass sie den Bereich, in dem die Geschosse einschlugen, hätten erreichen können«, meinte er weiter. Puschilin warf Kiew vor, »alles in seiner Macht Stehende« zu unternehmen, um die Friedensgespräche zu blockieren. »Wie können wir Vereinbarungen mit Personen abschließen, die sich nicht an ihre Aussagen oder Unterschriften halten und immer wieder ihre Unfähigkeit bewiesen haben, zu Vereinbarungen zu gelangen. Sie stimmten einem Treffen in [der weißrussischen Hauptstadt] Minsk zu, kamen dann aber nicht.«

Zuvor hatte Kiew den Bestimmungen des Minsker Protokolls, in denen es um die genaue Umsetzung des Minsker Abkommens geht, zugestimmt, die Vereinbarung dann aber umgehend wieder gebrochen, Friedensangebote zurückgewiesen und den Konflikt weiter fortgesetzt. Der Befehlshaber der DPR-Einheiten, Eduard Basurin, erklärte, die Selbstverteidigungskräfte seien derzeit nicht in Mariupol aktiv.

Die Nachrichtenagentur TASS meldete, DPR-Ministerpräsident Alexander Sachartschenko habe erklärt, niemand werde die »Stadt angreifen. Wir sind keine Unmenschen wie die Regierung in Kiew. Bis heute haben wir keine aktiven Kampfhandlungen in der Nähe Mariupols durchgeführt. Aber nachdem Kiew beschlossen hat, uns die Schuld für den Fehlbeschuss der Wohngebiete Mariupols durch ihre Grad-Raketen aus Berdjanskogo zuzuschieben, habe ich angeordnet, die Stellungen der ukrainischen Truppen östlich von Mariupol anzugreifen.«

Kiew verlege zusätzliche Kräfte nach Mariupol, sagte Sachartschenko weiter. Die Hafenstadt am Asowschen Meer mit fast einer halben Million Menschen liegt im Süden der Region Donezk und besitzt strategische Bedeutung. »Unsere Stellungen nahe Nowoasowsk werden rund um die Uhr von Grad-Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie beschossen. Heute wurde die 28. Ukrainische Brigade durch gepanzerte Fahrzeuge verstärkt. Auf diese Weise will man erreichen, dass wir unsere Kräfte vom Flughafen in Donezk nach Mariupol abziehen, um uns [aus Donezk] zu vertreiben«, meinte er. Sachartschenko warf Kiew vor, die Menschen in Mariupol als »menschliche Schilde« zu benutzen. »Es sind unsere eigenen Leute«, betonte er.

Die westliche Propagandamaschinerie arbeitet unermüdlich. Dies schließt gezielte Desinformation zu folgenden Bereichen ein:
  • Von den USA geplante und auch umgesetzte Gewalt auf dem Maidan;
  • den von den USA im Februar letzten Jahres angestachelten Putsch;
  • die Einsetzung eines unrechtmäßigen Putschistenregimes, das von Neonazis kontrolliert wird;
  • manipulierte Wahlen und
  • das anhaltende aggressive Vorgehen Kiews gegen die Donbass-Region.
Der amerikanische Außenminister John Kerry reagierte auf den Beschuss von Mariupol wie zu erwarten gewesen war und machte reflexartig »von Russland unterstützte Separatisten« verantwortlich. Er bezeichnete Mariupol als »friedliche Stadt« und vermied jeden Hinweis auf den Beschuss der Stadt durch Kiewer Grad-Raketen.

Kerrys inszenierte öffentliche Empörung und seine Lügen sind schon seit Langem fadenscheinig. Unverschämterweise warf er den Separatisten vor, den Beschuss von Mariupol gefeiert und in flagranter Verletzung des Minsker Abkommens, das sie auch unterzeichnet hätten, noch an anderer Stelle in die Offensive gegangen zu sein. Am Samstag bezeichnete er den Angriff als »schrecklichen Anschlag von Russland unterstützter Separatisten«. Tatsache ist aber:
  • Die Donbass-Freiheitskämpfer halten sich genau an die Bedingungen für eine Feuerpause, wie sie im Minsker Protokoll festgehalten sind.
  • Kiew hat diese Bestimmungen sofort verletzt.
  • Die Separatisten reagierten in Selbstverteidigung, ein vom Völkerrecht garantiertes Recht.
  • Kerry macht immer wieder und in bösartiger Absicht die Separatisten für die Kiewer Kriegsverbrechen und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich.
  • Die ukrainische Marionettenregierung in Kiew zieht auf Geheiß Washingtons dabei die Fäden.
Die westlichen Medien marschieren im Gleichschritt mit. Propaganda ersetzt Fakten und die Wahrheit. Den Freiheitskämpfern im Donbass (Donezbecken) werden die Verbrechen Kiews in die Schuhe geschoben.

Die Berichte über den Raketenbeschuss Mariupols sind nur das letzte Beispiel. So berichtete die New York Times (NYT), die Separatisten seien für den Angriff verantwortlich. Sachartschenko habe erklärt: »Wir haben den Angriff auf Mariupol begonnen.« Er selbst hatte allerdings, wie schon angeführt, gesagt, erst nach dem Beschuss der Region durch Kiew habe er Angriffe seitens der Milizen angeordnet.

Die NYT wiederum behauptet, die Rebellen hätten »neue Panzer und schwere Artillerie aus Russland erhalten«, legte aber keine entsprechenden Beweise vor. Die Washington Post ihrerseits meldete, die Separatisten hätten »die Waffenstillstandsvereinbarung brüsk aufgekündigt«, verschwiegen allerdings, dass sich die Separatisten in den vergangenen Monaten immer wieder für eine friedliche Beilegung des Konflikts eingesetzt haben. Am Samstag erklärte Sachartschenko dann das Minsker Abkommen für »tot«, da es von Kiew immer und immer wieder verletzt worden sei.

Die westlichen Medien schoben Russland den »Schwarzen Peter« für die Ablehnung einer von den USA eingebrachten Resolution des UN-Sicherheitsrats zu den Entwicklungen in Mariupol zu. Die Nachrichtenagentur TASS berichtet demgegenüber von Uneinigkeiten im Zusammenhang mit bestimmten Passagen des Textes. Die britischen Vertreter hätten darauf bestanden, dass »der Rat über verschiedene Stellungnahmen der Milizen diskutiere«.

Russland erklärte, am Samstag seien »verschiedene Stellungnahmen abgegeben« worden. »Die westlichen Mitglieder des Sicherheitsrates ... hatten sich im Verlauf des Konflikts geweigert, (oft sehr aggressive) Äußerungen der Kiewer Führung zu verurteilen«, hieß es weiter. Aus anderen Berichten geht hervor, dass es möglicherweise am heutigen Montag zu einer weiteren Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Konflikt in der Ukraine kommt. Es ist nicht damit zu rechnen, dass dabei auf die Kriegsverbrechen Kiews eingegangen werden wird.

Das Wall Street Journal (WSJ) machte ebenfalls die Separatisten für den Beschuss von Mariupol verantwortlich und bezeichnete den Angriff als »potenziell gefährliche Eskalation der Kämpfe in der Ostukraine«. Die britischen Medien standen ihren amerikanischen Gegenstücken, was Desinformation anging, in nichts nach. Auch hier ersetzte Desinformation die Darstellung der harten Fakten.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini schob in unverantwortlicher Weise ebenfalls Moskau die Verantwortung für die Eskalation der Kämpfe zu. Sie erklärte, dies werde unvermeidlich eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen der EU und Russland nach sich ziehen.

Der Neonazi und Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Olexandr Turtschynow, erklärte in völliger Verkehrung der Tatsachen, der Zwischenfall vom Samstag sei »ein weiteres blutiges Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das vom russischen Militär und den Terroristenbanden verübt wurde, die völlig unter russischer Kontrolle stehen«.

Schreckliche ukrainische Kriegsverbrechen und Gräueltaten werden bereits seit Beginn des Ausbruchs des Konflikts ignoriert. Die westlichen Medien unterdrücken die entsprechende Berichterstattung immer wieder. Diese Schuldzuweisungen an die Opfer der Verbrechen Kiews sind zu schwerwiegend, als dass man sie übergehen könnte.

Auf der Internetseite Fort Russ hieß es, der US-General Ben Hodges, Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte in Europa (USAREUR), habe »ukrainischen Soldaten Orden für Völkermord verliehen«.


Zudem existiert ein Videoclip, in dem zumindest ein uniformierter, bewaffneter Amerikaner in Mariupol zu sehen ist. »Wer ist diese Person?«, wird gefragt. »Ein weißer Rassist, der sich hier auf den ›Rassischen Heiligen Krieg‹ (RaHoWa) in seiner Heimat vorbereiten will? Ein Söldner von Blackwater/Academi? Ein amerikanischer Militärberater? Oder ein Angehöriger einer amerikanischen Spezialeinheit?«

In einem anderen Artikel wird darauf hingewiesen, dass bestausgebildete amerikanische Killer-Schwadronen in vielen Ländern weltweit - allein in den letzten drei Jahren in mehr als 150 Ländern - im Einsatz seien. Sicherlich auch in der Ukraine. Sie sickern in die Donbass-Region ein und sind vermutlich auch zusammen mit von den USA unterstützten Söldnern von Academi (früher: Blackwater) an Aggressionen Kiews beteiligt. Kiew will keinen Frieden. Ziel ist vielmehr die Zerschlagung des Widerstands in der Donbass-Region. Die Kämpfe gehen in aller Heftigkeit weiter, ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht.

Entscheidend wird sein, ob Washington beabsichtigt, amerikanische Kampftruppen zur Unterstützung zu entsenden. Die Tatsache, dass amerikanische Truppenteile schon zur Teilnahme an so genannten »Manövern« in die Ukraine verlegt wurden, könnte darauf hindeuten, dass vielleicht noch ganz anderes im Schwange ist. Aber dies bleibt abzuwarten.

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