Unter der sozialistischen Regierung in Venezuela verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Menschen - und die führenden Politiker leugnen weiterhin, dass ihre Politik der Grund dafür ist. Die wirtschaftliche Lage ist mittlerweile so schlecht, dass die Regierung das Militär - das Militär - einsetzt, um sicherzustellen, dass hungrige und bedürftige Bürger in den Läden nicht zu viel kaufen (wenn es dort überhaupt Waren und Lebensmittel gibt, was immer seltener der Fall ist).

Venezuela Protest Jan 2015
© Screenshot YouTube
Wie Bloomberg News kürzlich berichtete, stürmten Käufer Lebensmittelläden in der Hauptstadt Caracas, weil das Angebot an Lebensmitteln und anderen Waren immer knapper wird. Die Regierung ließ daraufhin die Lebensmittelverteilung von Soldaten kontrollieren. Bloomberg News im Wortlaut:
Vor den Lebensmittelläden in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes bilden sich lange Schlangen, die sich manchmal über ganze Häuserblocks erstrecken; Einwohner sind auf der Suche nach knappen Gütern des täglichen Bedarfs wie Waschpulver oder Hühnchen.
»Im Moment kaufe ich alles, was ich finden kann«

»Auf der Suche nach Waschpulver war ich heute schon in sechs Läden - überall Fehlanzeige«, sagte Lisbeth Elsa, 27 Jahre alt und Hausmeisterin. Sie wartete vor einem Supermarkt in einem östlichen Stadtteil von Caracas. »Wir tragen unsere schmutzige Kleidung weiter, weil wir kein Waschmittel finden. Im Moment kaufe ich alles, was ich finden kann.«

Bilder von beinahe leeren Ladenregalen geben Zeugnis von der sich vertiefenden Wirtschaftskrise in dem lateinamerikanischen Land. Mehrere wirtschaftliche Faktoren tragen dazu bei, dass Venezuela auseinanderfällt - darunter fehlendes ausländisches Kapital und der fallende Ölpreis -, doch die Wurzel aller Übel ist die sozialistische Wirtschaftspolitik des Landes.

Es herrscht Mangel an allem, von Autobatterien bis Toilettenpapier - sogar an Fritten beiMcDonald‘s. Die Inflation stieg im November auf 64 Prozent. Luis Vicente León, Direktor des Meinungsumfrageinstituts Datanálisis aus Caracas sagte in einem Telefoninterview mit Bloomberg News, lange Schlangen und knappes Angebot werde es auch in Zukunft geben, solange die staatlich verhängten Preiskontrollen beibehalten würden.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur AVN meldete, kamen Regierungsbeamte in den letzten Tagen mit Vertretern von Supermarktketten zusammen, um die Versorgung sicherzustellen. Und Innenministerin Carmen Meléndez erklärte gegenüber Nachrichtenagenturen, »Sicherheitskräfte« würden losgeschickt, um Lebensmittelläden und Verteilerzentren zu überwachen. Dadurch solle verhindert werden, dass die Menschen alles horteten, was sie finden könnten.

Währenddessen gehen Lügen und Propaganda der Regierung weiter. »Verzweifeln Sie nicht - wir haben Kapazitäten und Produkte für alle, mit Ruhe und Geduld. Die Läden sind voll«, sagte Meléndez im staatlichen Fernsehen.

Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro, der Nachfolger des verstorbenen Hugo Chávez, des »Vaters« der gegenwärtigen sozialistischen Revolution, hat eine wirtschaftliche »Gegenoffensive« versprochen, um das Land aus der Rezession zu führen. Dazu solle das Devisensystem umgestaltet werden; Einzelheiten nannte er jedoch nicht, wie Bloomberg News berichtete. Momentan liegt der staatlich festgesetzte Wechselkurs bei 6,3 Bolívar für einen US-Dollar; auf dem Schwarzmarkt liegt er bei 187 für den Dollar.

»Man findet nichts«

Weiter berichtete Bloomberg:
In einem PlanSuarez-Lebensmittelladen im Osten von Caracas waren die Regale [in der vorigen Woche] fast leer. Manchmal rauften sich Kunden um einzelne Waren, und viele versuchten, sich an der Schlange vorbei zu drängeln. Zu den meistgesuchten Waren zählten Waschmittel, Kunden standen zwei bis drei Stunden Schlange, um die erlaubte Höchstmenge von zwei Packungen zu kaufen. Ein Sicherheitsmann bat, keine leeren Regale zu fotografieren. [Hervorhebung JDH]
Polizeibeamte, die in einem Luvebras-Supermarkt im gleichen Stadtteil eingesetzt waren, halfen den Angestellten, Toilettenpapier und andere Waren auszugeben. »Man findet nichts. Ich habe zwei Wochen nach Windeln gesucht«, sagte der Fleischverkäufer Jean Paul Mate vor einem Luvebras-Laden einem Bloomberg-Reporter.

»Man muss sich von der Arbeit freinehmen, um nach Produkten zu suchen, ich gehe jeden Tag in mindestens fünf Läden.«

»Es ist die schlimmste Krise, die ich je mitgemacht habe - ich habe kilometerlange Schlangen gesehen«, sagte die Datenanalystin Greisly Jarpe (42), die im Osten von Caracas auf Spülmittel wartete. »Die Menschen sind so verzweifelt, dass sie in der Schlange übernachten.«


Quellen:
bloomberg.com
newsbusters.org
blogs.wsj.com