Forscher fanden in Honduras Überreste der "Stadt des Affengotts". Die Artefakte sollen Hinweise auf eine unbekannte untergegangene Zivilisation geben.
weiße stadt, stadt des affengottes, östliches honduras
© Dave Yoder, NATIONAL GEOGRAPHICEin Fluss windet sich durch einen Teil des unerforschten Tals in Mosquitia im östlichen Honduras: eine Region, in der sehr alten Gerüchten zufolge die legendäre "Weiße Stadt", auch bekannt als Stadt des Affengottes, liegt.
Forscher haben im honduranischen Regenwald die sagenumwobene "Weiße Stadt" entdeckt. In der Region La Mosquitia im Nordosten des Landes fanden sie Überreste von Plätzen, Erdwällen und einer Pyramide, wie die Zeitschrift National Geographic am Montag berichtete.

Die Legende von der "Weißen Stadt" oder der "Stadt des Affengotts" wird in der Gegend seit Jahrhunderten erzählt. Seit den 1920er-Jahren suchen Forscher nach den Ruinen. Erste konkrete Hinweise auf die Anlage erhielten Wissenschafter 2012 durch Luftaufnahmen.

Nach der Expedition gehen die Forscher nun davon aus, dass sie nicht nur auf eine einzelne Stadt, sondern auf die Überreste einer ganzen untergegangenen Zivilisation gestoßen sind. Im Gegensatz zu den ebenfalls in der Region heimischen Maya sei über diese Kultur so gut wie nichts bekannt, Archäologen haben nicht einmal einen Namen für sie. In der Region könnten sich Überreste weiterer Städte befinden.

Statue von Mensch-Jaguar-Wesen

Die Fundstelle sei so gut wie unberührt, sagte der Archäologe Christopher Fisher von der US-Universität Colorado. Die Wissenschafter datierten die Artefakte auf 1000 bis 1400 nach Christus. Eines der spektakulärsten Fundstücke ist der Kopf einer Statue, die ein mystisches Wesen - halb Mensch, halb Jaguar - darstelle.
Wer-Jaguar, weiße stadt
© Dave Yoder, National GeographicEin "Wer-Jaguar", der wahrscheinlich eine Kombination aus Mensch und Tiergeist repräsentiert, ist Teil einer noch vergrabenen Zeremonienstätte, eines der vielen Artifakte, die in den Ruinen tief im Dschungel von Honduras entdeckt wurden.
Viele Artefakte liegen noch unter der Erde. Die Forscher halten die genaue Fundstelle geheim, um sie vor Plünderern zu schützen.

>> "National Geographic"-Artikel

(APA/dpa/Red.)