Willie Soon
Zu Beginn dieses Jahres veröffentlichten Christopher Monckton, Willie Soon, David Legates und William Briggs im ScienceBulletin der Chinesischen Akademie der Wissenschaften die Ergebnisse eines vereinfachten Klimarechenmodells, das der britische Politiker und Hobby-Mathematiker Christopher Walter Monckton 3. Viscount of Brenchley in seiner Freizeit gebastelt hatte. Wie der »Weltklimarat« IPCC geht dieses Modell davon aus, dass menschliche Kohlenstoffdioxidemissionen einen »Treibhauseffekt« verursachen.

Dessen Einfluss auf die mittlere Temperatur der Erdatmosphäre sei aber geringer als von den IPCC-Autoren angenommen, da es in der Atmosphäre zwischen CO₂ und Wasserdampf statt einer positiven eine negative Rückkoppelung gebe. Deshalb werde die Durchschnittstemperatur der Erde bis zum Ende des 21. Jahrhunderts statt um bis zu 4,5 bis sechs nur um etwas mehr als ein Grad Celsius ansteigen und das sei sicher ein Segen für die Menschen.

Weil die Veröffentlichung der vier im ScienceBulletin auf großes Interesse stieß, konnte der IPCC nicht untätig bleiben. Es musste etwas getan werden, um die von ihm und den hinter ihm stehenden Regierungen in die Welt gesetzte Behauptung von einer bevorstehenden Klimakatastrophe zu retten.

Dafür bot sich der Ex-Greenpeace-Mann Kert Davies an, der nun in Washington das von ihm gegründete und von Greenpeacefinanzierte Climate Investigations Center(CIC) leitet. Das CIC beobachtet Unternehmen, Forschungsinstitute und Bürgerbewegungen und denunziert deren Abweichung von der politisch korrekten Linie. Davies beschloss, sich auf den Klimaforscher Wei-Hock »Willie« Soon einzuschießen.

Der in Malaysia geborene Luftfahrtingenieur und Physiker arbeitet am Havard-Smithonian Center for Astrophysics. Zusammen mit seinem Kollegen Sallie Baliunas konnte Soon als einer der Ersten nachweisen, dass die Klimaentwicklung auf der Erde hauptsächlich vom Auf und Ab der Sonnenaktivität bestimmt wird und nicht von sogenannten Treibhausgasen. Damit zog er sich die Feindschaft der dem IPCC zuarbeitenden beamteten Forscher zu.

Davies hatte im Jahre 2011 noch als Direktor von Greenpeace mithilfe einer Anfrage auf der Basis des Freedom of Informations Act (FOIA) aufgedeckt, dass Soons Forschungen seit 2001 mit insgesamt mehr als einer Million Dollar (880 000 Euro) durch das American Petroleum Institut, durch die Charles G. Koch Foundation, durch ExxonMobile und andere Energiekonzerne gesponsert worden waren.

Die Gemeinde der Anhänger der Klimakatastrophen jubelte. Endlich hatten sie den Beweis, dass die »Klimaskeptiker« von der Ölindustrie geschmiert wurden! Soon konnte aber nachweisen, dass er die Fördergelder nicht verheimlicht, sondern seinem Arbeitgeber Harvard ordnungsgemäß gemeldet hatte.

Die Harvard Universität kassiert üblicherweise 40 Prozent der eingeworbenen Fördergelder als »Verwaltungskosten« und hat das auch in diesem Fall so gehandhabt. Außerdem wies Soon darauf hin, dass es in den USA für Forschungen über den Einfluss der Sonne auf das irdische Klima kaum öffentliche Gelder gibt.

Wie in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen üblich, habe er sich deshalb an private Geldgeber gewandt. Das hielt Davies nicht davon ab, die alte Geschichte nun angesichts des publizistischen Erfolges der chinesischen ScienceBulletin veröffentlichten Arbeit wiederaufzukochen, obwohl deren vier Autoren beteuern, diese Arbeit sei ohne jegliche finanzielle Förderung in ihrer Freizeit entstanden.

Davies’ Anschuldigungen wurden rasch andernorts aufgegriffen. So auch in der deutschen Onlineausgabe des Magazins Spektrum der Wissenschaft. Dort ließ sich am 23. Februar der freie Mitarbeiter Lars Fischer sehr geringschätzig über Willie Soon und seine Forschungen aus. Offensichtlich hält Fischer die Frage, wie weit die Aussagen Soons über den Einfluss der Sonne mit realen Beobachtungen übereinstimmt für völlig überflüssig. Da Soons Forschungen von der »falschen« Seite finanziert wurden, hält er sie von vornherein für diskreditiert.

Der Geologe Dr. Sebastian Lüning, einer der Autoren des Bestsellers Die kalte Sonne, verweist demgegenüber auf die kürzlich in der Fachzeitschrift Geology veröffentlichte Arbeit von Hui Jiang und Mitarbeitern, die bestätigt, dass die Klimaentwicklung in den letzten 4000 Jahren hauptsächlich von Sonnenzyklen geprägt wurde. In einer aktuellen Erwiderung auf Lars Fischer weist Dr. Lüning überdies darauf hin, dass in der Umweltpublizistik in Sachen Forschungsfinanzierung offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird.

So rege sich kaum jemand darüber auf, dass große Versicherungskonzerne Klima-Katastrophen-Szenarien großzügig finanzieren, obwohl es auf der Hand liegt, dass solche Szenarien direkt dem Versicherungs-Geschäft zugutekommen.

Paul Driessen, Top-Berater der konservativen NGO Coalition For a Constructive Tomorrow (CFACT), widerlegt schließlich die von der Grünen Lobby ständig wiederholte Unterstellung, die »Klimaskeptiker« würden in Industriegeld schwimmen. Wahr sei hingegen, dass die US-Regierung allein zwischen 2003 und 2010 über 100 Milliarden Dollar Steuergelder für Klimakatastrophen-Modelle und Projekte zur Entwicklung »erneuerbarer« Energien ausgegeben hat.

Wahr sei auch, dass US-Umweltorganisationen wie der Environmental Defense Fund, das Natural Resources Defense Council, der Sierra Club, die National Audobon Society oder die Wilderness Society allein im Jahre 2009 zusammen über 13 Milliarden Dollar eingenommen haben. Eine der grünen NGOs (Forecastthefacts.org), die Dr. Soon angreifen, wird übrigens vom berüchtigten Milliardär George Soros finanziert.