In weiten Teilen der Türkei geht stundenlang nichts mehr: Ein Stromausfall verursacht ein Riesenchaos. Was hinter dem Blackout steckt, ist noch unklar. Die Regierung schließt auch einen Terroranschlag nicht aus.

A general view of Ambarli power station in Istanbul
© Reuters / Osman OrsalEin Blick auf das Ambarli Kraftwerk in Istanbul
Ein massiver Stromausfall hat die größten Städte der Türkei und zahlreiche Provinzen des Landes lahmgelegt. In der Wirtschaftsmetropole Istanbul, der Hauptstadt Ankara und der Küstenmetropole Izmir fiel am Vormittag der Strom aus, wie die Nachrichtenagentur DHA meldete. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN Türk sind 30 der 81 Provinzen des Landes betroffen.

In der 15-Millionen-Metropole Istanbul kam der U-Bahn- und Straßenbahnverkehr zum Erliegen, Reisende saßen in den Waggons fest. Auch Verkehrsampeln funktionierten nicht mehr. Auch in der Hauptstadt Ankara sowie in mehreren Dutzend anderen Provinzen gab es keinen Strom mehr. Insgesamt waren dem Bericht zufolge fast 30 Städte betroffen. In einigen Fabriken musste die Produktion eingestellt werden, in Ankara wurden Gerichtsverhandlungen unterbrochen.

Derzeit wird noch nach der Ursache des Stromausfalls gesucht. Dabei schließt die Regierung auch einen Anschlag nicht aus. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte laut Anadolu, das Energieministerium habe einen Krisenstab gebildet. Auf die Frage, ob ein Terroranschlag den Stromausfall ausgelöst haben könnte, antwortete Davutoglu, alle Möglichkeiten würden in Betracht gezogen. Energieminister Taner Yildiz erklärte, ein Krisenzentrum sei eingerichtet worden. "Ich kann derzeit nicht sagen, ob es ein Cyber-Angriff ist oder nicht."

Nach etwa anderthalb Stunden meldete der türkische Netzbetreiber TEIAS, in jeweils 15 Prozent von Istanbul und Ankara sei die Stromversorgung wiederhergestellt worden. Weite Teile des Landes mussten jedoch weiter ohne Strom auskommen. In Kommentaren im Internet hieß es, es handele sich um den größten Stromausfall seit dem schweren Erdbeben von 1999.

Quelle: n-tv.de , jog/dpa/AFP/rts