EU-Parlamentspräsident Martin Schulz warnt den griechischen Regierungschef vor dessen Russland-Reise davor, Europa zu spalten. Auch aus der CDU kommt scharfe Kritik. Die Linke verteidigt dagegen den Besuch in Moskau.

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© dpaDer griechische Regierungschef steht für seine geplante Russland-Reise in der Kritik
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat vor der Reise des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras nach Russland vor einer Spaltung der EU gewarnt. Schulz forderte Tsipras in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ auf, seine europäischen Partner nicht zu verprellen. Es sei „nicht akzeptabel“, wenn er damit spekuliere, dass als Gegenleistung für russische Hilfe „die einheitliche Haltung Europas etwa in der Russland-Politik aufs Spiel gesetzt wird“.


Kommentar: Ja wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich gegen die von Amerika verordnete Russenphobie einer daher kommt und aus der Reihe tanzt.


Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses, Gunther Krichbaum (CDU). Wenn die griechische Regierung glaube, ihr „Seelenheil“ nun in Moskau finden zu können, dann setzte sie „aufs falsche Pferd“, sagte er der der Zeitung. Moskau teile nicht die europäischen Werten wie Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. „Wer deshalb weiterhin europäische Hilfen möchte, dessen Kompass muss nach Brüssel zeigen und nicht nach Moskau“, verlangte der CDU-Politiker.


Kommentar: Sowas nennt man auch einfach Erpressung. "Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" sind hohle Phrasen für Menschen, die als Vasallen der USA Menschen ankläffen, die nicht die gewünschten Ansichten vertreten. Allein die Tatsache, dass ganz offen gedroht wird, zeigt doch, wie es um den viel gepriesenen Frieden, der Freiheit und der Demokratie wirklich bestellt ist.


Griechenland sucht Nähe zu Russland

Tsipras will an diesem Mittwoch (8. April) nach Moskau reisen. Am 9. Mai nimmt er außerdem an den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in der russischen Hauptstadt teil. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der britische Premierminister David Cameron und Frankreichs Staatschefs François Hollande sagten angesichts der Ukraine-Krise dagegen ab. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hatte Tsipras vor übergroßer Nähe zu Moskau gewarnt.

Die Fraktionschefin der Linken im Europaparlament, Gabi Zimmer, verteidigt die Reise des griechischen Premiers dagegen. „Es geht nicht darum, die EU und Russland gegeneinander auszuspielen“, sagte die Linken-Politikerin.

„Normale Verhandlungen“

Athen strebe insbesondere an, dass Russland seinen Einfuhrstopp für westliche Agrarprodukte lockere. „Griechenland hat ein riesiges Interesse daran, dass die landwirtschaftlichen Produkte eingeführt werden können. Das sind normale Verhandlungen“, sagte Zimmer. Moskau blockierte als Antwort auf Sanktionen in der Ukraine-Krise die Einfuhr zahlreicher westlicher Lebensmittel.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sieht die Gespräche zwischen Griechenland und Russland gelassen: „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand in Athen wirklich ernsthaft mit dem Gedanken spielt, Europa den Rücken zuzukehren und sich Moskau in die Arme zu werfen“, sagte er der „Rheinischen Post“.


Kommentar: "Niemand ist so dumm und tut sowas" - passend für die berühmten letzten Worte.