Geringerer Wortschatz, Multiple-Choice-Aufgaben und "Flut an Kopien" bewirken, dass sich die Handschrift der Schüler zunehmend verschlechtert. Das ergab eine Umfrage unter deutschen Pädagogen.

Kinder schreiben
Immer mehr Schüler haben Probleme mit dem Handschreiben. Bei einer Umfrage des Deutschen Lehrerverbands (DL) gaben rund 80 Prozent der Pädagogen an weiterführenden Schulen an, dass sich die Handschrift ihrer Schüler im Schnitt verschlechtert habe. Ebenfalls rund 80 Prozent der Volksschullehrer sahen eine Verschlechterung der für die Entwicklung der Handschrift nötigen Kompetenzen.

Insgesamt orteten die rund 2.000 befragten Pädagogen bei der Hälfte der Burschen und einem Drittel der Mädchen Probleme mit der Handschrift, hieß es in einer Aussendung des DL mit dem vom Schreibgeräte-Hersteller Stabilo unterstützten Schreibmotorik Institut. Als Gründe für den Rückgang der Handschreib-Kompetenz nannte DL-Präsident Josef Kraus etwa den reduzierten Grundwortschatz, die Arbeit mit Lückentexten und Multiple-Choice-Aufgaben sowie "die Flut an Kopien, die sich tagtäglich über die Schüler ergießt".

Förderung der Grob- und Feinmotorik

Tendenziell gebe es einen Zusammenhang zwischen Lernleistung von Schülern und der Güte ihrer Handschrift, so Kraus: "Wer gut und versiert schreibt, der prägt sich Geschriebenes besser und konzentrierter ein, er ist intensiver bei der Sache, er schreibt bewusster, setzt sich intensiver mit dem Inhalt und dem Gehalt des Geschriebenen auseinander." Zur Verbesserung der Situation bräuchte es mehr Förderung der Grob- und Feinmotorik schon in den Kindertagesstätten und dann in den Volksschulen.