Mit der Aufhebung des Embargos für die Lieferung der S-300-Raketensysteme an den Iran hat Russland laut Teheraner Politologen seine politische Selbständigkeit und Zuverlässigkeit als Vertragspartner beweisen.
s 300 raketen
© Rossiya Segodnya/ Ivan Rudnev
„Die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde im Iran mit großer Begeisterung aufgenommen“, teilte Hassan Hanizadeh, Chefredakteur der Teheraner Nachrichtenagentur Mehr, in einem Gespräch mit RIA Novosti mit. Damit gewinne Russland das Vertrauen als zurück, das mit der Aussetzung der Lieferung im Jahr 2010 teilweise verloren worden sei.

Mit der Aufhebung des Lieferverbots „hat Russland gezeigt, dass man ihm vertrauen kann“, sagte Hossein Sheikholeslam, außenpolitischer Berater des iranischen Parlamentschefs, im Gespräch mit RIA Novosti. „Heute ist ein hervorragender Tag für die russisch-iranischen Beziehungen.“ Als der S-300-Deal 2010 aus Eis gelegt worden sei „kamen bei vielen im Iran Zweifel auf, dass man Russland vertrauen kann“, so der Experte. Die heutige Entscheidung beweise, dass man sich doch auf Russland verlassen könne. „Jetzt wird es den Amerikanern und ihren Verbündeten nicht mehr gelingen, das Gleichgewicht in der Region zu zerstören und ihre Bedingungen mit Gewalt aufzuzwingen.“

Der Iran hatte bereits 2007 Luftabwehrraketen des Typs S-300PMU-1 im Wert von 800 Millionen US-Dollar bestellt. Im September 2010 verbot der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew die Lieferung per Erlass. Begründet wurde die Entscheidung mit Sanktionen des UN-Sicherheitsrats, welche die Lieferung moderner Waffen an den Iran untersagen. Die Sanktionen waren wegen dem iranischen Atomprogramm verhängt worden.

Am heutigen Montag hob Russlands Präsident Wladimir Putin das S-300-Lieferverbot für den Iran wieder auf. Zwei Wochen davor hatte sich die Sechsergruppe (die fünf UN-Vetomächte und Deutschland) mit dem Iran auf die Eckpunkte für die Beendigung des Atomstreits geeinigt.