Auch keine nikotinfreien E-Zigaretten und E-Shishas mehr für Jugendliche
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E-Zigaretten erfreuen sich besonders unter Jugendlichen größter Beliebtheit. Die elektronischen Glimmstängel können mit Liquids in zahlreichen Geschmacksrichtungen befüllt werden. Mit Sorten wie Vanille, Himbeere, Kaugummi oder Karamell und schrillen Designs sprechen die Hersteller insbesondere junge Menschen an. Dass die E-Zigaretten - mit und ohne Nikotin - jedoch gesundheitsschädlich sind, belegen neue Studien. Deshalb wollen Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) Kinder und Jugendliche vor den Produkten mit einem Verkaufsverbot schützen.


Familienministerin will Änderungen im Jugendschutzgesetz vornehmen

Die Bundesregierung plant ein Verbot von E-Zigaretten und E-Shishas für Jugendliche und will damit eine Gesetzeslücke schließen. Grund für die zukünftige Änderung im Jugendschutzgesetz sind die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum der elektronischen Glimmstängel und Wasserpfeifen verbunden sind. Das Verbot wurde von Familienministerin Manuela Schwesig und Ernährungsminister Christian Schmidt angeregt - ein Vorstoß, den Kinderschutzvereine loben.

„Diese E-Zigaretten und E-Shishas, ob mit Nikotin oder ohne Nikotin, sind gesundheitsschädigend vor allem für Kinder und Jugendliche, und deshalb gehören sie verboten“, zitiert die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Familienministerin. Nach neusten Studien seien “auch Produkte ohne Nikotin gesundheitsschädigend”. Deshalb wolle ihr Ministerium “entsprechende Änderungen im Jugendschutzgesetz auf den Weg bringen”. Es sei unhaltbar, “dass Kinder und Jugendliche E-Zigaretten und E-Shishas einfach kaufen und konsumieren könnten”. Die Gefahren, die von den Liquids ausgingen, dürften nicht unterschätzt werden. „Sie schmecken nach Mango, Schokolade oder Kaugummi - aber was da inhaliert wird, ist alles andere als harmlos“, so so Schwesig weiter.

Auch nikotinfreie E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich

Ernährungsminister Schmid spricht sich ebenfalls für ein Verbot der elektronischen Zigaretten und Wasserpfeiffen für Jugendliche aus. Sein Ressort ist unter anderem für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständig. Die Produkte, die als Ersatz für den Tabakkonsum gelten, seien keineswegs harmlos, erklärte Schmid gegenüber der Zeitung. „Indem wir den Verkauf unterbinden, schützen wir Kinder und Jugendliche präventiv vor den Gefahren des Rauchens.“ Der Ernährungsminister spricht sich für die Gleichstellung nikotinhaltiger mit nikotinfreien E-Zigaretten im Rahmen des gesundheitlichen Verbraucherschutz aus. Während bei nikotinhaltigen E-Zigaretten und E-Shishas die gesundheitliche Gefährdung von Kindern und Jugendlichen offensichtlich sei, lägen nun auch Bewertungen für die nikotinfreien Varianten vor, etwa vom Bundesinstitut für Risikobewertung, vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Laut der Untersuchungen entstünden beim Dampfen beider Varianten Carbonylverbindungen, wie Formaldehyd, Acrolein und Acetaldehyd, die mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden. Die ultrafeinen Partikel, die beim Konsum der E-Zigaretten in die Lunge gelangten, würden zudem in der Wachstumsphase besonders schädlich sein. Hinzu komme, dass “das Dampfen der vermeintlich harmlosen E-Zigaretten und Wasserpfeifen dazu verleiten könnte, auf herkömmliche tabakhaltige Zigaretten umzusteigen”, mahnt Schmid.

(ag)