In den USA ist eine „smarte Gewehrkugel“ entwickelt worden, die bewegliche Ziele verfolgen und im Flug manövrieren kann, schreibt die Online-Zeitung „Gazeta.ru“ am Donnerstag.

Bild
Es handelt sich um das Projekt Extreme Accuracy Tasked Ordnance (Exacto), in dessen Rahmen Geschosse mit veränderbarer Flugbahn entwickelt werden. Die im Februar getesteten Kugeln lenken sich selbst und können ihre Flugbahn verändern.

In einer DARPA-Mitteilung, die der neuen Entwicklung gewidmet ist, gibt es kaum Informationen über die neue Wunderwaffe. Es wurde lediglich behauptet, dass die Gewehrkugeln aus größerer Entfernung bewegliche Ziele mehrmals getroffen hätten.


Auf einem Video ist zu sehen, wie die abgefeuerte Kugel während des Fluges manövriert, so dass sie Ziele treffen kann, deren Geschwindigkeit sich verändert. Das eingebaute optische System gestattet die Verfolgung bzw. Korrektur der Flugbahn, um sich den Windverhältnissen anzupassen.

Die im Rahmen des Exacto-Programms entwickelte Kugel habe „etwas gezeigt, was einst unvorstellbar war“, sagte Jerome Dunn, DARPA-Programmleiter. Einzelne Details der neuen Technologie bleiben geheim, aber Experten vermuten, dass die Kugel per Laser das Ziel markiert.

Der optische Sensor der Kugel fixiert das sich vom Ziel widerspiegelnde Licht, um dessen Lage zu bestimmen. Nach dem Schuss steuern die Daten des Sensors spezielle Antriebe, die die Bremsflächen der Kugel 30 Mal pro Sekunde ändern, um sie auf das Ziel zu weisen. Der Schütze muss allerdings noch Faktoren wie Wind, die Entfernung zum Ziel und die Eigenschaften der Gegend berücksichtigen.

Exacto ist eine Entwicklung der Forschungsfirma Teledyne Scientific & Imaging aus Kalifornien. 2010 schloss sie einen Vertrag über die Entwicklung der neuen Technologie in Höhe von 25 Millionen Dollar ab. Laut DARPA kann dadurch die Effizienz des Scharfschützenfeuers erhöht werden, weil Ziele aus einer Entfernung von bis zu zwei Kilometern getroffen werden können. Aktuell können US-amerikanische Scharfschützen in 90 Prozent der Fälle aus maximal 600 Metern schießen.


Die neue Technologie wurde für den Einsatz in abgelegenen Berggebieten entwickelt, beispielsweise in Afghanistan, wo die Effizienz des Scharfschützenfeuers wegen der großen Entfernungen und starken Winde eher gering ist.

Obwohl DARPA die neue Superkugel als absolutes Novum positioniert, hatte die zum Konzern Lockheed Martin gehörende Firma Sandia National Laboratories, die mit dem US-Energieministerium kooperiert, 2012 behauptet, eine Kugel mit einem Selbstanweisungssystem entwickelt zu haben. Dabei wurde für die unmittelbare Zielanweisung ein Laserstrahl verwendet - anders als bei der „Exacto“-Kugel, die einen eingebauten Computer hat.